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Impressionen von der Rosa-Luxemburg-Konferenz 2024

Am 13.Januar 2024 fand im Berliner Tempodrom die XXIX. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz statt.

An ihr nahmen ca. 3.500 Besucherinnen und Besuchern teil [1]Pressemitteilung Junge Welt: https://www.presseportal.de/pm/82938/5691028.

Die VVN-VdA beteiligte sich mit einen Infostand.

Hier einige Fotoimpressionen sowie der Link zu den inhaltlichen Berichte über die Konferenz.

Zum Abschluß einige Pressestimmen.

Die Fotoimpressionen bestehen aus zwei Teil. Teil 1 sind allgemeine Bilder. Der Zweite Teil beinhaltet die Saalkundgebung: “Manifestation für einen gerechten Frieden in Nahost”.


Fotoimpressionen:

Teil 1: allgemeine Stimmung:


Teil 2: Saalkundgebung:



Presseberichte:

Das die bürgerliche Presse, gewohnt wie immer, die Konferenz auseinanderpflügt und kein gutes Blatt an ihr gelten lies ist ja nichts neues.

Zeigt es doch, dass die Rosa-Luxemburg-Konferenz genau das Richtige gemacht hat und aufzeigt, dass es einen Sinn hat, alles zu hinterfragen

und nicht alles vereinheitlich werden muss. Was gesagt werden musste, wurde gesagt und dass es eine kontroverse Diskussion geben wird, war zu erwarten gewesen.

hier nur zwei “nette” Äußerungen über die Konferenz:

References

References
1 Pressemitteilung Junge Welt: https://www.presseportal.de/pm/82938/5691028

Mitglieder der „Anti-Nato-Aktion“ aus Athen berichten

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Es geht darum, den Frieden zu gewinnen, nicht den Krieg!“ informierten uns eine Vertreterin und ein Vertreter der „Anti-Nato-Aktion“ aus Athen über ihre Einschätzungen, Ziele und die Situation in Griechenland. Wir hatten beide im Herbst letzten Jahres kennengelernt anlässlich der ersten öffentlichen Vorstellung ihres Bündnisses. Unser Besuch in Athen fand statt in Zusammenhang mit der 2012 gegründeten gewerkschaftlichen Solidaritätsgruppe „Gegen Spardiktate und Nationalismus“.

Im Folgenden geben wir die Übersetzung ihres Vortrages vom 3. Juni 2023 wieder:

Was wir sind und wie wir den Krieg einschätzen

Die Anti-NATO-Aktionsgruppe wurde nach dem Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine von Menschen gegründet, die aus verschiedenen politischen Zusammenhängen der Linken und des anarchistisch-autonomen Spektrums stammen oder diesen angehören und sich von dem vorherrschenden Narrativ über den Krieg in der Ukraine erdrückt fühlten. Wir untersuchten die Ereignisse und versuchten, Informationen aus vom Westen nicht kontrollierten Quellen zu erhalten. Wir sind der Meinung, dass für die auf dem Territorium der Ukraine unvermindert weiterbestehende Tragödie, für den Tod von Hunderttausenden von Ukrainern, Russen und Russinnen, für die Flüchtlinge, für die Zerstörung der sozialen Infrastruktur, für die enorme Umweltzerstörung, für das Risiko eines dritten Weltkriegs und eines nuklearen Holocausts – die Verantwortung bei der NATO liegt. Die USA können nicht tolerieren, dass ihnen nicht die ganze Welt gehört. Welchen Existenzgrund hat heutzutage die NATO, wenn der Vorwand, die Existenz des Warschauer Paktes, schon vor vielen Jahrzehnten entfallen ist? Wie würden sich die USA verhalten, wenn Russland Raketen in Mexiko aufstellen würde?

Die Tragödie in der Ukraine begann nicht mit der speziellen Militäroperation Russlands im vorigen Jahr. Sie begann mit dem von den USA und der EU initiierten Putsch auf dem Maidan im Jahr 2014. Die Unzufriedenheit der Bevölkerung wurde von den US-Diensten ausgenutzt, um die rechtmäßige Regierung zu stürzen, weil letzte es wagte, die räuberischen Vereinbarungen mit der EU in Frage zu stellen. Es folgte ein blutiger Bürgerkrieg, in dem rechtsextreme/neonazistische Gruppen organisiert und bewaffnet wurden und nicht nur mörderische paramilitärische Aktivitäten entwickelten, sondern auch Posten im Staatsapparat und in der Armee besetzten. Das Massaker am 2. Mai 2014 im Gewerkschaftshaus in Odessa war der Höhepunkt der Gewalt. Entführungen, Morde, Bombenanschläge, das Eindringen der Panzer des Kiewer Regimes in die Städte des Donbass und rassistische Angriffe auf russischsprachige Menschen (abwertend “moskal” genannt) waren in der Ukraine Realität. Aber die Verbreitung dieser Tatsachen scheiterte am “eisernen Vorhang” von Desinformationen, Halbwahrheiten und Lügen, der von den westlichen Medien errichtet wurde. Die Minsker Vereinbarungen von 2015 wurden nicht eingehalten. Frau Merkel erklärte sogar unverblümt, dass dies nur ein Trick war, um Zeit zu gewinnen, damit die Kriegsmaschinerie der Ukraine gegen Russland ausgebaut werden kann.

Seitdem führen die Menschen im Donbass mit der industriellen Arbeiterklasse im Zentrum des Widerstands und durch selbstorganisierte Milizen, einen harten Kampf um ihr Leben, ihre Würde und ihre Freiheit. Im Jahr 2017 wurden im Donbass 40 Verstaatlichungen/Sozialisierungen angekündigt. Es ist nachvollziehbar, was dies in einem Europa bedeutet, in dem die herrschenden Kräfte den Neoliberalismus und die Privatisierung als Religion betrachten. Wir verstehen, warum der Westen diese Alternative um jeden Preis vernichten will.

Unserer Ansicht nach ist der Krieg in der Ukraine kein Krieg zwischen Russland und der Ukraine, sondern ein Krieg, den die NATO auf dem Territorium der Ukraine bis zum letzten Ukrainer führt, um ihre Hegemonie in der Region aufrechtzuerhalten, um das unkontrollierbare Russland mit NATO-Truppen einzukesseln. Und um in einem zweiten Schritt den großen wirtschaftlichen Rivalen der USA, um China zu unterwerfen.

Die aktuelle Situation in Griechenland

Die griechische Regierungdes MinisterpräsidentenMitsotakis, dessen Partei, die Nea Demokria (ND), gestärkt aus den Wahlen vom 21. Mai hervorging und voraussichtlich die Wahlen am 25. Juni gewinnen wird, ist eine der untertänigsten Regierungen in der EU und in der NATO. Sie ist führend bei der Lieferung von militärischer Ausrüstung an die Ukraine. Das Territorium Griechenlands ist mit US-Stützpunkten gegen Russland gespickt. „Wir befinden uns im Krieg mit Russland“, sagen Vertreter der Regierungspartei und setze n unser Land als der Gefahr aus, zum Kriegsziel zu werden.

Im Hafen von Alexandroupolis werden Schiffe mit Kriegsmaterial entladen und von dort aus an die Front gebracht. Militärische Ausrüstung wird aus den Lagern des Landes entfernt und in die Ukraine geschickt, wie z. B. gepanzerte BMP1-Fahrzeuge, und jetzt ist die Rede davon, S-300-Raketen und sogar Leopard-Panzer zu schicken. Die militärische Infrastruktur der USA wird in Souda auf Kreta, in Thessalien, in Andravida usw. ausgebaut und verstärkt. Abgesehen von dem, was an die Öffentlichkeit gelangt, wissen wir nicht genau, was Griechenland in die Ukraine schickt, da dies Gegenstand von Geheimgesprächen zwischen beispielsweise Bundeskanzler Scholz und Ministerpräsident Mitsotakis ist, und die Antwort auf Fragen der Opposition lautete bisher, dass dies aus Gründen der „nationalen Sicherheit“ nicht bekannt gegeben werden darf. Wir wissen jedoch, dass unser Land ungeheure Summen für militärische Ausrüstung im Dienste der NATO ausgibt, während gleichzeitig Krankenhäuser und Schulen geschlossen werden.

Die griechische Regierung ist auch Vorreiterin bei der Verhängung von Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Sie hat die historischen Kooperationsbeziehungen, die wir mit Russland hatten, abgebrochen, mit erheblichen Folgen zum Beispiel für die Agrarwirtschaft und den Tourismus. Gleichzeitig wird in den Mainstream-Medien eine antirussische Welle im McCarthy Stil losgetreten. Jeder, der es wagt, eine andere Meinung zu äußern, wird als Putin-freundlich abgestempelt. Gegen die Gesetzgebung verstoßend hat die Regierung willkürlich die Webseiten von RT geschlossen und den Zugang zu unkontrollierten Quellen gesperrt. Ein Konzert des Friedens und der Solidarität mit dem ukrainischen Volk wurde von den Medien als “pro-Putin” verunglimpft, weil es nicht von antirussischen Slogans begleitet wurde. Sogar eine Aufführung des Balletts Schwanensee wurde abgesagt!

Wie steht das griechische Volk zu all dem. Die Ergebnisse einer Umfrage sind interessant: Eine Mehrheit von zwei Dritteln ist der Meinung, dass die Lieferung von Kriegsmaterial an die Ukraine Griechenland gefährde. Konkret antworten 63 % mit “ja” und “wahrscheinlich ja” auf die Frage, ob “die Entscheidung, Kriegsmaterial in die Ukraine zu schicken, eine Gefahr für Griechenland darstellen könnte”. Gleichzeitig sind jedoch 32 % der Meinung, dass sowohl humanitäre Hilfe als auch Kriegsmaterial geschickt werden sollte, während nur 1 % sagt, dass “nur Kriegsmaterial” geschickt werden sollte. Die Mehrheit der Befragten, nämlich 61 %, spricht sich dafür aus, nur humanitäre Hilfe für die Ukraine zu leisten. Interessant sind die Antworten auf die Frage: “Wer ist für die derzeitige Situation in der Ukraine verantwortlich”. Fast jeder Zweite, nämlich 47 %, ist der Meinung, dass alle gemeinsam verantwortlich sind, d.h. Russland, die Ukraine, die EU und die USA, während 29 % der Meinung sind, dass die Verantwortung hauptsächlich bei Russland liegt und 17 %, dass sie hauptsächlich bei den USA liegt.

Bei der Stellung zum Krieg in der Ukraine in linken und anarchistisch-autonomen Zusammenhängen sowie in Strukturen der Bewegungen ist die pro-NATO-Haltung marginal und die Haltung der „gleichen Abstände“ (gegenüber der NATO und zu Russland) die vorherrschende Strömung.Als Ergebnis der Diskussionen kleinerer Kollektive (zu denen unsere Gruppe gehört), die vertreten, dass die NATO besiegt werden muss, entstand die „Antiimperialistische Koordinierung für die Niederlage der NATO“.

Was sind unsere Ziele als Anti-NATO-Aktion?

1. Über die Tatsachen in der Ukraine und die Haltung anderen Teilen der Welt zu informieren

2. Die Teilnahme an Aktionen, die das Anti-NATO- und antiimperialistische Bewusstsein im griechischen Volk stärken

3. Die Beteiligung an einer breiten Front für den Frieden mit dem Hauptziel, die Beteiligung Griechenlands an der Lieferung von Kriegsmaterial und die Verhängung von Sanktionen zu beenden.

Als Anti-NATO-Aktion setzen wir uns dafür ein, dass die NATO den Krieg nicht gewinnt, denn deren Niederlage ist ein Gewinn für den Frieden und die gesamte Menschheit (für alle Völker). Der NATO sollte nicht gelingen das durchzusetzen, was sie im Irak, in Libyen und in Jugoslawien erreicht hat, die Zerschlagung von Ländern, die sich den Befehlen des Westens widersetzen. Wenn sie in der Ukraine erfolgreich ist und Russland unterwerfen kann, werden der Iran, Kuba, Venezuela und Nordkorea folgen. Dagegen wird die Niederlage der NATO den Weg für eine multipolare, vielgestaltige Welt ebnen. Der Westen, in dem 25% der Weltbevölkerung leben, könnte nicht mehr dem Rest der Menschheit seinen Willen aufzwingen. Die Völker werden in der Lage sein, selbst zu entscheiden.

Kurzer Rückblick auf unsere historischen Erfahrungen

Griechenland ist ein Land, das stark vom westlichen Imperialismus, den USA und der NATO abhängig ist. Unser Volk hat für diese Beziehung mit Blut bezahlt. Nach dem Sieg über den Faschismus im Zweiten Weltkrieg richtete Großbritannien seine Waffen gegen die griechischen WiderstandskämpferInnenund trieb das Land in den Bürgerkrieg. Im Jahr 1947 übergab Großbritannien den blutigen Staffelstab an die Vereinigten Staaten, die seither ein wichtiger Faktor in der politischen Entwicklung des Landes sind. Im Jahr 1952 trat Griechenland der NATO bei. Die USA förderten und unterstütztem von 1967 bis 1974 die Diktatur der Obristen.

Im Aufstand am Polytechnikum in At hen hat 1973 hat ein Panzer die Stützen des Haupttores der Universität eingerissen, um den Aufstand blutig niederzuschlagen. Das Tor war mit den Worten “Raus mit den USA”, “Raus mit der NATO” beschrieben worden. Seither begehen wir jährlich den Jahrestag des Aufstandes am Polytechnikum mit einem Marsch zur amerikanischen Botschaft. 1974 sah sich sogar der rechtsgerichtete Ministerpräsident Karamanlis gezwungen, den militärischen Teil der NATO unter dem Eindruck der Ereignisse auf Zypern zu verlassen. Damals organisierte die griechische Junta einen Putsch, um Griechenland mit Zypern zu vereinen. Die Türkei reagierte darauf mit der Invasion und Besetzung Nordzyperns. Im Jahr 1980 kehrte das Land in den militärischen Teil der NATO zurück.

Nach dem Sturz der Junta und über zwei Jahrzehnte lang hatten Antiamerikanismus und Antiimperialismus in breiten Schichten des griechischen Volkes Wurzeln geschlagen. Die Parolen “Raus mit den Militärbasen des Todes”, “Mörder der Völker Amerikaner” (Anm. der Übersetzerin: Mit „Amerikaner“ ist die Politik der USA gemeint.) waren Losungen auf riesigen Demonstrationen. Doch allmählich wurde dieses Bewusstsein schwächer. Die antiamerikanischen und antiimperialistischen Töne wurde von der PASOK (der griechischen Sozialdemokratie, die jahrzehntelang regierte) schnell aufgegeben. Das Argument, das die Regierungen anführten, um das Land in dem blutigen Bündnis zu halten, war, dass wir bei einem Austritt niemanden hätten, der uns im Falle eines Angriffs der Türkei beschützen könnte. Der Rückgang der Anti-NATO-Aktionen des Volkes ließ allen bisherigen Regierungen reichlich Spielraum, sich tief in das NATO-Abenteuer zu verstricken. In vielen Teilen des Landes wurden NATO-Militärstützpunkte errichtet, die die Völker bedrohen, die sich der amerikanischen Hegemonie widersetzen. Zudem machen sie sowohl unser Land als auch unser Volk zu einem Kriegsziel. Leider hat sich auch die Regierung unter Premierminister Tsipras (2015–2019), der mit linken Parolen antrat, den Forderungen der NATO gebeugt und die Stützpunkte erweitert und verstärkt.

Nachbemerkung: Nach dem Vortrag und wnschließender Diskussion kamen wir überein, die politischen Kontakte aufrecht zu erhalten und uns über den aktuellen Stand der Antikriegsbewegung in unseren Ländern zu informieren. Sollte sich der Anlass oder die Möglichkeit einer koordinierten Aktion in Athen, Berlin und anderen Städten ergeben, wollen wir dies gemeinsam in Angriff nehmen.

EISENBAHNER IM WIDERSTAND

Ergänzung:

Liebe Gäste, das Thema Eisenbahnerwiderstand gegen das Naziregime wäre ein Thema, über das man tage- und wochenlang referieren könnte, wir das aber heute, bedingt durch den engen Zeitrahmen nicht ableisten können. So wird das jetzt ein Parforceritt, für das ich mich einfach mal entschuldigen möchte, aber ich will versuchen in einigen Aspekten einen Einblick in die umfassende Thematik zu geben. Immerhin gehörte der Eisenbahnerwiderstand mit zu den stärksten Widerstandsbewegungen in Deutschland, wenngleich es sich nicht immer um eine einzige, reichsweit zentral gesteuerte Organisation handelte. Der Widerstand gliederte sich in mehrere Zentren, deren Verbindungen zueinander geringer waren. Hauptzentren des Widerstands dürften das Rhein-Main-Gebiet, der süd-westdeutsche Raum, das Gebiet um Frankfurt/Main, Hamburg, Sachsen, sowie der Berliner Raum gewesen sein. Aber auch in kleineren Bereichen bildeten sich Widerstandszellen wie in Cottbus und Magdeburg.  In all diesen Gebieten waren es vor allem die Werke, in denen sich organisierte Widerstandsgruppen bildeten. Gemessen an der Gesamtbevölkerung ist der Widerstand allerdings, wie fast überall eher marginal gewesen.

Aus dem Referat von Peter Lind, 17.06.2023

weiterlesen hier:


Einladung zur Veranstaltung:

EISENBAHNER IM WIDERSTAND

vergessene Gegner des NS-Regimes

Ein Film von Hermann Abmayr

Zeit: Samstag, 17. Juni 2023, um 15:30 Uhr

Ort: Xenon Kino, Kolonnenstr. 5-6 (S-Bahn Julius-Leber-Brücke)

Kollegen von der griechischen Eisenbahn berichten

Veranstaltung in Salzgitter bei der IGM-Jugend Foto: A. Hesse
Eisenbahnkatastrophe führt zum Generalstreik und den größten Massendemonstrationen seit zehn Jahren

Veranstaltung der EVG Berlin
mit der gewerkschaftlichen Solidaritätsgruppe »Gegen Spardiktate und Nationalismus«

Zeit: Sonntag, 4. Juni 2023, 17.00 Uhr
Ort: Seminarraum 2, ND-Gebäude, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin

Am 28. Februar des Jahres ereignete sich die größte Katastrophe in der Geschichte der griechischen Bahn »TRAINOSE«, nach der Privatisierung umbenannt in »HELLENIC TRAIN«. 57 Menschen starben.

Es war ein Unglück mit Ansage. Seit Jahren wiesen die Bahngewerkschaften auf die eklatanten Sicherheitsmängel hin und warnten vor den damit verbundenen Gefahren ohne bei den Regierungen Gehör zu finden. Die Sicherheitsmängel waren Folge einer völlig verfehlten Bahnpolitik – der Privatisierung der ehemaligen Staatsbahn, ihrer Aufsplitterung in mehrere Gesellschaften, der Trennung von Schiene und Fahrbetrieb und dem horrenden Personalabbau. Im Jahr 2000 beschäftigte die griechische Eisenbahn 12.500 Menschen, 2021 waren es nur noch 2.000 Mitarbeitende.

Nach dem Unglück traten die Bahnbeschäftigten tagelang in den Ausstand, der am 8. März zu einem Generalstreik führte. Zu ihm hatten die beiden Dachverbände der griechischen Gewerkschaften (ADEDY und GSEE) aufgerufen. Hunderttausende in zahlreichen
griechischen Städten folgten dem Aufruf zu Arbeitskämpfen und Demonstrationen. Sie brachten ihre Wut über die Regierung zum Ausdruck, die mit dem Hinweis, „menschliches Versagen“ sei für die Tragödie verantwortlich, von den strukturellen Ursachen und
ihrer eigenen Verantwortung für das Unglück ablenken wollte.

Besuch bei Alstom in Salzgitter, Foto: A. Hesse

Zwei Kollegen von der griechischen Bahn, Panagiotis Kalitsis und Georgios Koratzanis, berichten über ihren Arbeitskampf, den Generalstreik und die Demonstrationen vom 8. März.

Hinweis: In einer weiteren Veranstaltung berichtet die Journalistin Evrydice Bersi über die Hintergründe des Zugunglücks

Die Parolen auf den Transparenten der Demonstration vom 8. März:
Die junge Generation verzeiht nicht
Wir sind die Stimme aller Toten
Mörder
Ihre Gewinne, unsere Toten
Schick mir eine Nachricht, wenn du ankommst
(Eine übliche Parole diese Tage. Besonders die
Mütter bitten ihre Kinder, ihnen eine Nachricht
zu schicken, wenn sie gut angekommen sind.)
Es war kein Unglück, es war Mord
Die Liste (der Toten, ist gemeint) hat kein Ende
Unsere Leben zählen


09.05.2023: Redebeitrag zur antimilitaristische Demo “Rheinmetall entwaffnen!” anlässlich der Hauptversammlung von Rheinmetall

Redebeitrag von Brigitte Renkl:

gehalten auf der Demo vor dem Brandenburger Tor:

Foto: Ingo Müller, 09.05.2023
Liebe Freunde, liebe Kollegen, liebe Kameraden,
ich bin Brigitte Renkl von der VVN-Bund der Antifaschisten und spreche für die Initiative „Den Frieden gewinnen, nicht den Krieg!“

Es war einmal ein Unternehmen namens Rheinmetall, es hieß genauer: „Mechanik Büromaschinenwerk Rheinmetall Sömmerda“ und war seit 1952 ein VEB, also ein volkseigener Betrieb. 1945 hatte die Sowjetische Militär Administration die Rheinmetallwerke in ihrer Besatzungszone beschlagnahmt und sie dann an die DDR übergeben. Rheinmetall wurde dort vom Todesfabrikanten zum Hersteller von Büromaschinen, produzierte Mopedmotoren und Fotoapparate. Um diese Transformation zu vollziehen, hatte es des Sieges der Antihitlerkoalition bedurft, für den die Sowjetunion die Hauptlast mit über 25 Millionen Toten getragen hatte. Und es hatte der DDR und der Enteignung von Rheinmetall bedurft. 

Heute scheinen wir mehr denn je davon entfernt. Ausgerechnet am 9. Mai ruft Rheinmetall zur Hauptversammlung. 

Da weiß man was „Zeitenwende“ heißt. Kaum war die Scholz-Rede verhallt, legt Rheinmetall Vorschläge für Projekte vor. Der Spiegel (vom 1.3.22) plauderte aus, dass die „100 Milliarden Bazooka“ bereits vor Monaten im deutschen Kriegsministerium vorbereitet war. Der Beginn des Ukraine Kriegs war also nur der Auslöser, nicht die Ursache der neuen Etappe, deutschen Rüstungswahnsinns und deutscher Führungsansprüche. Besonders ehemalige Kriegsdienstverweigerer und Pazifisten wie Scholz, Klingbeil, Hofreiter u.a. flankiert von den bekannten Walküren überschlagen sich als Ukraine-Aufrüster, Kriegshetzer, Russlandruinierer. Und so will man uns die NATO als Schützerin einer regelbasierten Werteordnung, gar als Friedensmacht verkaufen und in ihrem Windschatten militärische Führungsmacht in Europa werden.

Die Politik der Scholz-Regierung ist Revanchismus in voller Fahrt. Jede rote Linie, die regelmäßig der Bundeskanzler definierte, wird mit derselben Regelmäßigkeit überschritten. Diese Regierung löscht Feuer mit Benzin. China greift mit einer Friedensinitiative ein, die Bundesregierung nicht, auch nicht durch Unterstützung dieser Initiative, wie es Brasilien macht. 

Das Führungspersonal von SPD und Grünen will uns vergessen machen, was Wehrmacht und SS samt Bandera und Wlassow-Kollaborateuren im Auftrag des deutschen Großkapitals, nicht zuletzt Rheinmetalls als Teil der Hermann-Göring-Werke, in Russland und der Ukraine angerichtet haben!

Nichts wird vergeben! Nichts vergessen!

Die Häftlinge im KZ Buchenwald schworen 1945 feierlich: "Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel."

Dieser Schwur ist für uns bis heute Programm: "Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel." 

Zeitenwende und Aufrüstung in Deutschland

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Verband der Antifaschisten (VVN-VdA) lud zu Veranstaltung, mit Jürgen Wagner, Tübinger Informationsstelle Militarisierung (IMI) ein.

Diese fand am Donnerstag, 20. April 2023, 18.00 Uhr im Kiezraum auf dem Dragonerareal statt.

Eindrücke und Impressionen von der Veranstaltung mit Jürgen Wagner zum Thema:

„Die Bundesregierung hat das größte Aufrüstungsprogramm seit Jahrzehnten vom Zaun gebrochen. Diese “Zeitenwende” (Olaf Scholz) wurde schon vor dem Krieg, der momentan in der Ukraine geführt wird, von langer Hand vorbereitet. Politisch durch immer offener artikulierte Großmachtansprüche, militärisch durch einen Umbau der Bundeswehr, bei dem die Bildung von Großverbänden im Zentrum steht, und industriell durch die “Agenda Rüstung”, die auf die massive Stärkung der Waffenindustrie abzielt.“

Es geht also um die Fragen:

Was hat zu diesen Großkrisen geführt? Wer sind die Verantwortlichen?

Was können wir tun gegen Krieg und Zerstörung von Klima, Leben und Gesundheit?

Zur Einladungseite:

Ostermarsch 2023, Berlin


Redebeiträge

Video:


Anmerkung zu den Tondatei:
Die in Hintergrund zu hörende lauten Zwischenrufe stammen von der Gegenkundgebung. Diese fand direkt hinter der Bühne unserer Kundgebung statt.
Bei andere Kundgebungen, wenn es z. B. sich um AfD-Kundgebungen handelt, wird alles unternommen, dass sie garnicht gestört werden können bzhw. dass Niemand zu nahe
an die Kundgebung kommen. Vielleicht hat man gehofft, dass es unschöne Szenen geben wird und wir uns provozieren lassen würden. 

Eröffnungsrede von Christa Weber

Aufgenommen: Ingo Müller, 08.04.2023, Berlin


Lühr Henken (Bundesausschuss Friedensratschlag)

Aufgenommen: Ingo Müller, 08.04.2023, Berlin

Christa Weber rezitiert B. Brecht

Während der Kundgebung rezitierte Christa Weber von Bertolt Brecht das Gedicht: “An die Gleichgeschalteten”

“Um sein Brot nicht zu verlieren, in den Zeiten zunehmender Unterdrückung, beschließt mancher, die Wahrheit über die Verbrechen des Regimes bei der Aufrechterhaltung der Ausbeutung nicht mehr zu sagen, aber auch die Lügen des Regimes nicht zu verbreiten, also zwar nichts zu enthüllen, aber auch nichts zu beschönigen.https://lyricstranslate.com

Aufgenommen: Ingo Müller, 08.04.2023, Berlin

Żaklin Nastić (Menschenrechtspolitische Sprecherin der LINKEN)

Aufgenommen: Ingo Müller, 08.04.2023, Berlin

Michael Müller (Bundesvorsitzender NaturFreunde Deutschland)

Aufgenommen: Ingo Müller, 08.04.2023, Berlin

Start des Demozuges

Der Ostermarsch der Friko-Berlin setzt sich in Bewegung. Kamera und Bearbeitung: Ingo Müller Ort: Elise-und-Otto-Hampelplatz rec:ingmue1957

Video komplette Eröfnungskundgebung

00:00:00 Vorspann
00:00:25 Eröffnungsrede Christa Weber
00:03:41 Lied Karsten Troyke
00:06:28 Lühr Henken (Bundesausschuss Friedensratschlag)
00:23:38 Christa Weber Gedicht B. Brecht ” An die Gleigeschalteten” 00:30:08 Żaklin Nastić (Menschenrechtspolitische Sprecherin der LINKEN)
00:42:06 Michael Müller (Bundesvorsitzender NaturFreunde Deutschland)
00:49:58 Abspann

Kamera und Bearbeitung: Ingo Müller Aufnahme: 08.04.2023, Berlin – Elise-und-Otto-Hampelplatz


Handwerker-Friedens-Kongress in Dessau – Ergänzung

Hier der Vortrag von Gabriele Krone-Schmalz beim Friedenskongreß.

Hier eine kleine Bildergalerie

Originalton Friedenskongress


Kleine Bildergalerie


Nachdem die Handwerker Dessau-Roßlau 2022 zur Kundgebung: “Handwerk gegen Krieg, Sanktionen und Preissteigerungen

aufgerufen haben und sie einige Monate später ein Handwerker-Protest in Berlin (01.10.2022) organisierten kommt jetzt

die Einladung zum “Handwerker-Friedens-Kongress.

Wann: 02. April 2023, 11.00 Uhr

Wo: Dessau, Technikmuseum “Hugo Junkers”, Kühnauer Straße 161a,

„Über Demokratie neu nachdenken“ – Handwerksmeister Krökel über Frieden und Gesellschaft

Tilo Gräser sprach für die NachDenkSeiten mit dem Handwerksmeister Karl Krökel über den “Handwerker-Friedenskongress”

Hier gehts zum Wortlaut: