Griechenland in Aufruhr

Griechenland in Aufruhr
Die größten Kundgebungen seit Jahrzehnten

„Wenn sich herausstellen sollte, dass der Güterzug NATO-Treibstoff für Drohnen an den
amerikanischen Militärstützpunkt in Larissa transportiert hat, dann müsst ihr die tiefsten
Höhlen suchen, um euch darin zu verkriechen. Übrigens, was hatten drei höhere Offiziere
der griechischen Luftwaffe am Ort des Verbrechens direkt am Folgetag zu suchen? Wird
uns jemand dazu eine Antwort geben? Warum sagt ihr nichts dazu? Wisst ihr auch da-
rüber nichts?“ (Fragen von THANASSIS PAFILIS, Abgeordneter der KKE, wärend einer Parlamentsdebatte)
Am 28. Februar, zwei Jahre nach dem tragischen Zugunglück, bei dem 57 Menschen ihr Leben
verloren, strömten die Bürger im ganzen Land und im Ausland auf die Straßen und Plätze, um
Gerechtigkeit für Tempi (den Ort des Zugunglücks) zu fordern. Das Athener Arbeitszentrum
sowie die Dachgewerkschaften GSEE und ADEDY riefen zu einem landesweiten Streik auf, dem
sich Beschäftigte des Gesundheitswesens, des Bildungswesens, der Schifffahrt, des öffentlichen
Nahverkehrs, des Kultursektors usw. anschlossen. Das ganze Land kam praktisch zum Still-
stand. Insgesamt waren in 365 Städten in Griechenland und im Ausland Versammlungen mit
hoher Beteiligung angesetzt. Schätzungsweise 700.000 bis 1.000.000 Menschen versammelten
sich allein in Athen.

Unsere Gäste aus Athen – Jennifer Krumbholz, Alexandra Pavlou, Ntinos Palestidis, Evangelia
Sotiropoulou, Babis Dinakis, Athina Arvaniti – berichten über ihre Erfahrungen und Eindrü-
cke. Sie werden uns über die seither entstandene politische Lage in Griechenland informieren.
Danach gibt es die Möglichkeit zu Nachfragen und zur Diskussion über die Perspektiven des
antikapitalistischen Widerstandes in Griechenland.

Eine Veranstaltung der gewerkschaftlichen Solidaritätsgruppe
„Gegen Spardiktate und Nationalismus“
Freitag, 11. April, 19.30 Uhr
im Kiezraum auf dem Dragonerareal
Mehringdamm (hinter dem Finanzamt) U-Bhf. Mehringdamm