10.04.2025: Tarifauseinandersetzung BVG: ver.di-Tarifkommission empfiehlt Annahme des Verhandlungsergebnisses

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Pressemitteilung Nr. 84 – ver.di – Landesbezirk

Berlin, 10.04.2025
Nr. 84
Landesbezirk Berlin-Brandenburg
www.bb.verdi.de


P R E S S E I N F O R M A T I O N

Tarifauseinandersetzung BVG: ver.di-Tarifkommission empfiehlt Annahme des Verhandlungsergebnisses

Am heutigen Donnerstag, den 10. April, wurden die Entgelttarifverhandlungen zwischen ver.di und der BVG auf Grundlage der Schlichtungsempfehlung vom 7. April fortgesetzt. Der BVG-Vorstand hat in den Verhandlungen die Schlichtungsempfehlung als Angebot vorgelegt. Nach anschließender ausführlicher Beratung empfiehlt die ver.di-Tarifkommission den ver.di-Mitgliedern bei der BVG die Annahme des Tarifergebnisses. Die Rückkopplung zur Annahme wir in Form einer Mitgliederbefragung bis zum 28.04.2025 durchgeführt.

Das Angebot der BVG enthält bei einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2026 folgende Bestandteile:

• Eine Einmalzahlung von 1.500 Euro
• Erhöhung des Grundgehalts um 380 Euro ab dem 1. Juni 2025 und um weitere 50 Euro ab dem 1. Januar 2026
• Erhöhung der Fahrerzulage von derzeit 100 Euro auf 225 Euro ab dem 1. Juni 2025 und auf 255 Euro ab dem 1. Januar 2026
• Erhöhung der Schichtzulage auf 130 Euro und der Wechselschichtzulage auf 225 Euro
• Erhöhung der Weihnachtszuwendung in den Jahren 2025 und 2026 um jeweils 100 Euro

Für Beschäftigte im Fahrdienst bedeutet das Angebot eine Erhöhung der monatlichen Entgelte um insgesamt 585 Euro über die gesamte Laufzeit. Für Beschäftigte ohne Zuschläge beläuft sich die Erhöhung auf 430 Euro.

„Das Angebot ist ein Ergebnis unserer Stärke und unserer Entschlossenheit, die wir in den letzten Monaten gezeigt haben. Wir liegen damit deutlich über anderen Tarifabschlüssen in diesem Jahr. Allerdings kommen wir auch aus einer Zeit mit schmerzhaften Reallohnverlusten durch die lange Laufzeit des letzten Tarifvertrags. Deshalb ist dieses Angebot das Mindeste, was notwendig war, um die Reallöhne der Kolleginnen und Kollen zu sichern. Unter den aktuellen politischen und finanziellen Bedingungen halte ich es für unwahrscheinlich, mehr durchsetzen zu können, und empfehle deshalb den ver.di-Mitgliedern die Annahme“, erklärt der ver.di-Verhandlungsführer Jeremy Arndt.

„Ich habe mich als Mitglied der Tarifkommission schwergetan, die Annahme zu empfehlen. In der Öffentlichkeit hören wir derzeit viel darüber, dass wir uns über diese hohen Steigerungen freuen sollen. Fakt ist jedoch, dass wir mit diesem Abschluss lediglich das ausgleichen, was wir in den letzten Jahren verloren haben. Auch das haben wir angesichts der Kürzungspolitik und des Spardrucks des Berliner Senats nur durch unsere Stärke erreicht – und darauf können wir stolz sein. Wir haben in dieser Tarifrunde nicht nur eine Tariferhöhung erkämpft, sondern auch eine neue Geschlossenheit als Belegschaft erreicht. Diese werden wir in den kommenden Jahren brauchen, um weiter für eine Bezahlung zu kämpfen, die der Bedeutung und Verantwortung unserer Arbeit gerecht wird“, erklärt Sven Globig, Mitglied der ver.di-Tarifkommission.

ver.di sieht weiterhin den Berliner Senat in der Pflicht, die BVG finanziell zu unterstützen. Eine nachhaltige Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs in Berlin ist Aufgabe der Politik. ver.di sieht den Berliner Senat in der Verantwortung, statt Diskussionen über Personalabbau bei der BVG zu führen, nachhaltige Finanzierungsmodelle – wie eine sogenannte „dritte Säule“ – für den öffentlichen Nahverkehr zu entwickeln.

Für Rückfragen:
Jeremy Arndt, ver.di Verhandlungsführer für die BVG
Tel: 0170 5790403
jeremy.arndt@verdi.de