Zur Einführung:
Ja, der Klimawandel ist von Menschen gemacht, aber man kann das genauer sagen: Die Aufheizung des Klimas ist eine unmittelbare Folge der Industrialisierung. Aber auch mit dem Begriff “Industrialisierung” sind die Ursachen nicht sehr präzise benannt. Denn dieser Begriff erfasst nicht, wer diese Industrialisierung in den vergangenen zwei Jahrhunderten und vor allem auch in den letzten Jahrzehnten vorangetrieben hat.
Laut carbon Majors Report sind seit 1988 hundert Konzerne für 71 % der weltweiten schädlichen Emissionen verantwortlich. Damit sind nur die Hersteller fossiler Brennstoffe wie ExxonMobil, Shell, BHP Billiton usw. erfasst. Hinzu kommen die Konzerne, die Autos, Stahl usw. produzieren und damit ebenfalls für einen erheblichen Teil der schädlichen Emissionen verantwortlich sind.
Es geht aber nicht nur um das große Kapital, das in diesen und anderen Bereichen die Zerstörung dieser Welt durch klimaschädliche Emissionen vorangetrieben hat. Es geht vor allem auch um diejenigen, die auf dieser Erde leben und arbeiten wollen und durch gemeinsames Handeln eine Gegenmacht bilden können, um eine Transformation hin zu einer umweltverträglichen Arbeit in dem notwendigen Ausmaß und Tempo zu erzwingen.
Den ausführlichen Einführungstext hier lesen:

Inhaltsverzeichnis:
- “Lützi bleibt!” – Einsatz im Schlamm
- Mehr klimaschädliche Emissionen durch die Unternehmen
- Weltklimarat: Ergebnisse der Arbeitsgruppe II
- Bewertung und Kontrolle der Klimaschutzzusagen von Unternehmen
- Kobaltreserven reichen noch 11 Jahre
- IG Metall und BUND fordern Transformationsfonds und Transformationsräte
- Der geleakte Sachstandsbericht
- Bundesverfassungsgericht reicht Klimapaket nicht
- “Elektro-SUVs lösen kein Problem“
- Nachhaltigkeitsräte bilden!
- Zukunft ohne Auto?
- Klimabewegung, Transformation und Gegenmacht
- Ein eigenes Transformationsprogramm aufstellen!
- Die Wirkung der Auto-Elektrifizierung auf die Arbeitsplätze der Automobilindustrie
- Zum Beispiel: Die Daimler AG und das Werk in Berlin-Marienfelde
- Tesla (Grünheide) und die Tarifbindung
“Lützi bleibt” – Einsatz im Schlamm
15. Januar 2023 Klimaaktivistinnen und -aktivisten verteidigten das Dorf Lützerath gegen RWE, die die Braunkohle unter diesem Dorf abbaggern wollen. Braunkohle ist die Energie mit einem besonders hohen Ausstoß an klimaschädlichen CO2 – Emmissionen. Zu dem Polizeieinsatz gegen die Klimaaktivistinnen und — aktivisten im Intersse des RWE – Konzerns eine Erklärung der Sanitätsgruppe Süd-West e.V. und Anmerkungen der Redaktion der www.gewerkschaftliche-linke-berlin.de
Mehr klimaschädliche Emissionen durch die Unternehmen
Das Handelsblatt berichtete am 10. August 2022: Die 40 DAX-Konzerne erhöhten ihre klimaschädlichen Emissionen im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent. Absolut sind das 16,5 Millionen Tonnen Treibhausgas, das mehr ausgestoßen wird. Das sei etwa so viel, wie die Großstadt Berlin im Jahr ausstößt. 2020 waren die globalen Emissionen wegen der Coronakrise erstmals gesunken.

Weltklimarat: Ergebisse der Arbeitsgruppe II
Der Beitrag von Arbeitsgruppe II zum Sechsten IPCC-Sachstandsbericht (AR6-WGII) wurde bei der 55. IPCC-Plenarsitzung (14.-27. Februar 2022, virtuell) verabschiedet.
Der Sechste IPCC-Sachstandsbericht (AR6) wird wieder aus drei Bänden bestehen, für die jeweils eine Arbeitsgruppe (WG) zuständig ist, und einem übergreifenden Synthesebericht.
Zu den Ergebnissen der Arbeitsgruppe II hier lesen.
Bewertung und Kontrolle der Klimaschutzzusagen von Unternehmen
8. Februar 2022 Hopmann. Am 7. Februar 2022 wurde von “carbon market watch” eine Studie “Corporate Climate Responsibility Monitor” veröffentlicht. Susanne Ferschel, stellvertretende Vorsitzende der Bundestagesfraktion der Partei DIE LINKE, forderte daraufhin mehr Vorgaben, Standards und Kontrolle der Unternehmen und mehr Mitbestimmung der Beschäftigten im Betrieb. Wolfgang Däubler und Thomas Berger haben dazu einen konkreten Vorschlag gemacht. Weiterlesen hier
Kobaltreserven reichen noch 11 Jahre
7. Januar 2022 Hopmann: In einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) – eine Institut der Unternehmerverbände – wird davor gewarnt, dass “die bekannten Kobaltreserven beim heute absehbaren Bedarf nur noch 11 Jahre” reichen. In dem Artikel wird als Lösung auf kobaltfreie Batterien und Recycling gesetzt [1]siehe: https://ecomento.de/2021/12/21/kobaltreserven-fuer-elektroautos-reichen-noch-11-jahre-studie/.
Die Versorgung mit anderen Rohstoffen wird ebenfalls als risikoreich eingeschätzt. “Die Versorgungssicherheit der Industrie mit 20 wichtigen Rohstoffen sei sehr kritisch. Hochriskant sei die Versorgung bei den für die Elektroauto-Batterien wichtigen Rohstoffen Kobalt, Lithium und Graphit”. Zum Schluss des Berichts über diese Studie heißt es, der “verlässliche und bezahlbare Bezug von Rohstoffen” müsse außenpolitisch und in den Unternehmen Priorität haben.
So werden bei der Beschreibung von dem, was Priorität haben soll, Außenpolitik und die Interessen der Unternehmen in einem Atemzug genannt.
Was ist mit dem allgemeinen Begriff “Versorgungssicherheit” gemeint? Der “verlässliche und bezahlbare Bezug von Rohstoffen”? Ein weites Feld.
Zur Möglichkeit kobaltfreier Batterien heißt es nur, „man darf den technischen Fortschritt nicht unterschätzen. Aber da muss man am Ball bleiben.“
Mit Ausnahme von Kobalt werden keine Angaben darüber gemacht, wie lange die Rohstoffe reichen, wenn die Batterieproduktion hoch gefahren wird. Was sind die Folgen, wenn Rohstoffe in entsprechendem Umfang verbraucht werden? Wie oft kann das Recycling wiederholt werden?
Die Umstellung auf Batterieproduktion zur uneingeschränkten Fortführung des Individualverkehrs gleicht einem Blindflug.
Besser wäre es, den öffentlichen Nahverkehr auszubauen. Anstatt den Wettbewerb, also die Privatisierung auf der Schiene voranzutreiben, wie es die Bundesegierung der Ampelkoalition plant, wäre der massive Ausbau der Bahn in öffentlicher Hand notwendig. Was in der Schweiz geht – die Bahn aus einer Hand mit umfassender Dienstleistung -, muss auch in Deutschland möglich sein. Zur Vertiefung empfehle ich den Beitrag von Dr. Bernhard Knierim auf der Homepage ‘Bündnis Bahn für alle’: “Wie der Wettbewerb die Bahn beschädigt – Gefährliche Pläne der Ampelkoalition“.
IG Metall und BUND fordern Transformationsfonds und Transformationsräte
01. November 2021. IG Metall und BUND fordern in einer gemeinsamen Erklärung eine zügige Energie – und Mobilitätswende. Um vor Ort den notwendigen Druck zur Durchsetzung aufzubauen, fordern sie Transformationsräte und Transformationsfonds. Jetzt sollten sich Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, Betriebsräte und Menschen der Umweltbewegung zusammen finden und den Worten taten folgen lassen.
Zu den gemeinsamen Forderungen von IG Metall und BUND weiterlesen hier:
Der geleakte Sachstandsbericht
Ich empfehle den lesenswerten Bericht von Annette Schlemm über den geleakten 6. Sachstandsbericht der Arbeitsgrupppe III unter dem Titel Der geleakte IPCC-Bericht. Einige der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der „Scientist Rebellion“ bekennen sich sogar namentlich per Videobotschaft dazu, was ihnen auch in der Wissenschaftswelt nicht nur Sympathie einbringen wird. Aber sie wissen es am besten: Es muss jetzt gehandelt werden, es ist keine Zeit mehr.
Bundesverfassungsgericht reicht Klimapaket nicht
Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden: Das Klimapaket der Bundesregierung reicht nicht.
Das Klimaschutzgesetz vom 12. Dezember 2019 ist mit den Grundrechten unvereinbar und muss neu geregelt werden.
Der Gesetzgeber wurde verpflichtet, spätestens bis zum 31. Dezember 2022 das Klimaschutzgesetz zu überarbeiten und dabei die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts zu beachten.
“Elektro-SUVs lösen keine Probleme”
20. April 2021 Ein bedeutendes Interview in der Zeitung Freitag 12/2021 zum Thema Transformation mit Carsten Bätzold, Vorsitzender des Betriebsrates des zweitgrößten VW-Werks in Deutschland. Hier weiterlesen:
Nachhaltigkeitsräte bilden!
Es ist an der Zeit, in den Regionen Nachhaltigkeitsräte zu bilden. Dieser sollte aus Gewerkschaftern, Mitgliedern von Umweltverbänden und Wissenschaftlern bestehen.
Zur Begründung weiterlesen hier:
Zukunft ohne Auto?
Stephan Krull
30.12.2020 Herzstück der Industrie im Krisengriff. Zehntausende Jobs in Gefahr. Statt Mobilitätswende Prämien für Elektrofahrzeuge. Die Krise ist geprägt von konjunkturellen Einbrüchen, globaler Konkurrenz und neuem Protektionismus. Schwer wiegt vor allem die Debatte um Klimaveränderungen.
Die Automobilindustrie gilt als Herzstück der deutschen Wirtschaft. Und sie verschläft die Zukunft: falsche Produktpolitik, zu große und zu teure Autos treffen auf sinkende kaufkräftige Nachfrage und wachsende Konkurrenz. Die Digitalisierung vieler Herstellungsprozesse, der Antriebswechsel zum Elektromotor, hohe Investitionen und eine unsichere Zukunft markierten bereits 2019 die prekäre Lage der Branche. Doch mit der Coronapandemie und deren Auswirkungen entwickelt sich das zur größten Krise dieses Industriezweiges. Beschäftigte müssen um ihre Jobs fürchten. 600.000 Menschen in Kurzarbeit und mehr als eine halbe Million zusätzlicher Erwerbsloser sind Alarmzeichen.
Sichtbar wird das ebenso in den sinkenden Absatz- und Verkaufszahlen des Verbandes der Autoindustrie (VDA) und des Kraftfahrtbundesamtes (KBA). Kapitaleigner und Management haben zur »Aufholjagd« geblasen: Personalabbau, Betriebsschließungen, Übernahmen, Standortverlagerung und befristete Kooperationen. Die Branche und deren gutbezahlte Lobbyisten machen sich zudem lächerlich: »Deutschland ist Europameister bei Elektromobilität«, jubelte VDA-Chefin Hildegard Müller Mitte November in Berlin. Bei einem drastisch sinkenden Markt reichen offenbar ein paar mehr Zulassungen von E-Autos, um Freudensprünge zu machen. »Der sprunghafte Anstieg zeigt, dass die neuen Modelle begeistern«, so Müller, vormalige Staatsministerin im Kanzleramt. Begeistern dürften eher die satten Kaufprämien.
Wir geben diesen Artikel wieder mit freundlicher Genehmigung des Autors. Stephan Krull war unter anderem von 1990 bis 2005 freigestellter Betriebsrat bei VW, Mitglied des Vorstandes der IG Metall Geschäftsstelle Wolfsburg und der Tarifkommission der IG Metall bei Volkswagen; empfehlenswert sein Blog: stephankrull.info
Klimabewegung, Transformation und Gegenmacht
„Dass Du Dich wehren musst, wenn Du nicht untergehen willst, wirst Du doch einsehen“ B. Brecht
10. August 2020 von benhop
Wenn es um die Umstellung auf eine umweltfreundliche Arbeit und umweltfreundliche Produkte geht, ist da immer die Angst, mit der Umstellung der Produktion den Arbeitsplatz zu verlieren. Denn für die Unternehmen gibt es diese einfache Option: Die Kündigung.
Über das „Ob“, „Wann“ und „Wo“ von Produktion oder Dienstleistung und auch über Entlassungen entscheiden allein die Unternehmen. Es sind eben nicht die Beschäftigten, sondern die Unternehmer, die in den Betrieben das Sagen haben. Diese überlegene Stellung ist das Fundament der Angst.
Und es ist nicht nur die Angst vor Arbeitslosigkeit, sondern auch die Angst vor dem sozialen Abstieg. Dies gilt selbst dann, wenn dem Beschäftigten ein neuer Arbeitsplatz angeboten wird. In der Autoindustrie sind die Beschäftigten gut organisiert und so konnten die Gewerkschaften gute Löhne durchsetzen. Ein Arbeiter bei VW verdient ca. 3.500 € netto (incl. Schichtzulagen). Die Gefahr ist real, dass er diesen Lohn nach einem Ende bei VW und einem Neuanfang in einem anderen Unternehmen nie mehr erreicht.
Ebenso wie die Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren, geht die Angst vor einer Klimakatastrophe auf das Konto der Kapitaleigner. Die Produktion von Autos mit Benzin- oder Dieselmotor hätte schon längst eingestellt und eine Ersatzproduktion geschaffen werden müssen. Vorrang hätte der entschiedene Ausbau und die Forderung des Öffentlichen Personen Nahverkehrs haben müssen. Aber die Unternehmer haben alles getan, um eine Umstellung zu torpedieren.
Die Süddeutsche Zeitung zitierte am 19. September 2019 die Bundeskanzlerin Angela Merkel, die mit Blick auf die notwendig Umstrukturierung der Autoindustrie im Jahr 2010 bemerkt hatte: „Die Welt schläft nicht“. Die Süddeutsche Zeitung dazu: „Acht Jahre später kann man festhalten: Deutschland schläft, immer noch“.
Das gilt auch für die Umstellung auf eine umweltfreundliche Energieversorgung, das gilt für andere Bereiche der Industrie und das gilt für die Landwirtschaft. Die Unternehmen in Industrie und Landwirtschaft zusammen mit der Politik haben vollständig versagt. Aber hinter diesem Versagen stecken Interessen – die Interessen des großen Kapitals, dem mehr an einer guten Jahresbilanz als an einem besseren Schutz der Umwelt gelegen ist. Das ist die treibende Kraft, die das Klima weiter aufheizt und Angst erzeugt. Alles hängt davon ab, ob es gelingt, die Angst in Mut umzuwandeln.
Ein eigenes Transformationsprogramm aufstellen!
Die IG Metall hat einen Transformationsatlas im Jahr 2019 herausgegeben. Das war ein wichtiger Anfang.
Jetzt muss die Frage beantwortet werden: Was folgt daraus?
Denn es reicht nicht, sich auf die Kritik zu beschränken, die Unternehmen hätten sich immer noch nicht auf die Transformation vorbereitet. Es reicht auch nicht, nur betriebs- bzw. unternehmensbezogen zu agieren. Schon jetzt läuft es in den Zuliefererfirmen Autoindustrie nach dem üblichen Strickmuster: Wo Arbeitsplätze wegfallen, wird der Betrieb dicht gemacht. Auch in den Stammbetrieben sind Beschäftigte von Arbeitslosigkeit bedroht.
1. Das Klimapaket der Bundesregierung reicht nicht
Die Bundesregierung hat mit ihrem Klimapaket einen Plan aufgestellt, in dem sie festlegt, in welchem Umfang sie bis wann die CO2-Emissionen einschränken will. Dieses „Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung zur Umsetzung des Klimaschutzplanes 2050“ hat zum Ziel, gegenüber 1990 die CO2-Emossionen um 55 Prozent zu reduzieren. Die Reduktionsziele sind nach den Sektoren Energiewirtschaft, Gebäude, Verkehr, Industrie, Landwirtschaft und sonstige Maßnahmen untergliedert und unterschiedlich hoch. Es werden 66 Maßnahmen festgelegt, mit denen die Reduktionsziele erreicht werden sollen[1]. Dazu gehören auch Festlegungen zur Finanzierung. Eine besondere Bedeutung haben dabei die „CO2-Bepreisung“[2] und „Entlastungen von Bürgen und Wirtschaft“[3]. Zudem geht es um den Sektor Landnutzung, dem „einzigen Sektor, in dem mehr Treibhausgase eingebunden als freigesetzt werden“[4].
Es hat zu Recht viel Kritik an diesem Klimapaket gegeben. Die Reduktionen sind zu gering. Die Maßnahmen zu ihrer Durchsetzung reichen nicht einmal, die geplanten Reduktionsziele zu erreichen. Wer die Transformation dem Kapital überlässt, wird nicht nur beim ökologischen Umbau versagen, sondern er hat auch schon die Beschäftigten aufgegeben.
2. Ein eigenes Klimaschutzprogramm entwickeln
Die Kritik am Klimapaket der Bundesregierung sollte Ausgangspunkt für ein eigenes Transformationsprogramm sein, das die Gewerkschaften gemeinsam mit der Klimaschutzbewegung dem Klimapaket der Bundesregierung entgegenstellen.
Die Wirkung der Auto-Elektrifizierung auf die Arbeitsplätze der Automobilindustrie
Die Studie ELAB 2.0 untersucht die Wirkung der Auto-Elektrifizierung auf die Automobilindustrie
Die Fraunhofer Gesellschaft veröffentlichte am 15. November 2918 eine Studie mit dem Titel ELAB 2.0[1], die auf einer Studie ELAB aus dem Jahr 2012 aufbaut und die Wirkungen der Fahrzeugelektrifizierung auf die Beschäftigten der Automobilindustrie in Deutschland untersucht.
Zum Beispiel: Die Daimler AG und das Werk in Berlin-Marienfelde
20. November 2021. Daimler gab am 18. November bekannt, dass im Werk Berlin-Marienfelde die Elektromotoren für die sportlichen Autos AMG, einer Tochter von Daimler, gefertigt werden sollen.
Schon einige Monate zuvor stand fest, dass in Berlin Marienfelde ein Schulungs- und Kompetenzzentrum für die Digitalisierung errichtet wird.
Weitere Angaben der IG Metall hier:
November 2020. Das Werk in Marienfelde ist das älteste produzierende Werk der Daimler AG. Es ist belegt, dass die Beschäftigten dieses Werkes zu den Metallerinnen und Metaller gehörten, die im Jahr 1918 das Ende des ersten Weltkrieges und der Monarchie und damit die erste deutsche Republik erzwangen. Auch während der Zeit des Faschismus leisteten Beschäftigte des Werkes in Marienfelde Widerstand.
Dieses Werk ist auch das kleinste Werk der Daimler AG. Dort arbeiten rund 2.500 Beschäftigte, davon ca. 50 % Arbeiterinnen und Arbeiter und 50 % Angestellte.
In Berlin-Marienfelde werden Getriebeteile, Kraftstoffsysteme, Nockenwellen, Pumpen und Dieselmotoren gefertigt. Der Betrieb hängt zu 90 % von der Autofertigung mit Verbrennungsmotor ab. Da Daimler bis 2039 diese Fertigung ganz einstellen will, fallen alle diese Arbeitsplätze weg. Weil es bisher keinen Plan gibt, ob und in welchem Umfang in Marienfelde Ersatzarbeitsplätze geschaffen werden, ist der ganze Betrieb gefährdet. In jedem Fall besteht die akute Gefahr, eines gewaltigen Stellenabbaus.
Tesla (Grünheide) und die Tarifbindung
23. März 2022 Die erste Autofabrik mit viel Prominenz aber ohne Tarifbindung wird eröffnet. weiterlesen hier
Mitte des Jahres 2020. In Grünheide in Brandenburg hat Tesla mit der Errichtung einer Gigafactory begonnen. Es sollen Anlagen für ein Presswerk, eine Gießerei, Karosseriefertigung, Sitzfertigung, Endmontage und die notwendige Standortlogistik aufgebaut werden. Obwohl Tesla auch Batterien herstellen will, wurde bisher eine Batteriefertigung nicht genehmigt[1]. Es sollen dort 7.000 Menschen arbeiten. Schon 2021 soll begonnen werden.
Doch das Beispiel Tesla in Grünheide zeigt, dass bei solchen Neu-Ansiedlungen Forderungen über die Bedingungen, unter denen zukünftig gearbeitet werden soll, zurückgestellt werden.
Zum Thema Klimastreik und Streikrecht weiterlesen hier:
References
↑1 | siehe: https://ecomento.de/2021/12/21/kobaltreserven-fuer-elektroautos-reichen-noch-11-jahre-studie/ |
---|