P R E S S E I N F O R M A T I O N Verdi: Nr. 201

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Forderungsbeschluss bei den Vivantes-Töchtern: Beschäftigte fordern 100% TVöD – Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Berlin, 20.11.2025

Nr. 201

Landesbezirk Berlin-Brandenburg

www.bb.verdi.de



P R E S S E I N F O R M A T I O N


Forderungsbeschluss bei den Vivantes-Töchtern: Beschäftigte fordern 100% TVöD – Gleicher Lohn für gleiche Arbeit


Die ver.di-Tarifkommission der Vivantes-Tochterunternehmen hat gestern ihre Forderungen für die anstehenden Tarifverhandlungen im Rahmen einer Versammlung mit über 100 Beschäftigten beschlossen. Im Mittelpunkt steht die Angleichung an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD): 100% TVöD – wie beim Vivantes-Mutterkonzern.


Neben der vollständigen Übernahme des TVöD fordern die Beschäftigten (u.a.):

2.000 Euro Einmalzahlung für alle Beschäftigten
3 zusätzliche Urlaubstage für ver.di Mitglieder (wahlweise 200 Euro pro Tag)
Das Recht von Teilzeit auf Vollzeit zu gehen
Wechselschichtzulage auch für die Beschäftigten in der Sterilisation


„Es ist höchste Zeit, dass die Beschäftigten der Vivantes-Töchter endlich genauso bezahlt werden wie ihre Kolleginnen und Kollegen, die direkt bei Vivantes arbeiten“, sagt Jana Seppelt, ver.di-Landesfachbereichsleiterin Gesundheit und Soziales sowie Verhandlungsführerin. „Berlin wird immer teurer – ob Miete, Strom oder Lebensmittel. Faire Löhne sind keine Luxusforderung, sondern eine Notwendigkeit, damit die Menschen, die unsere Krankenhäuser am Laufen halten, hier leben können.“


Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – das ist der Grundsatz, der die Tarifbewegung trägt. Denn die Beschäftigten in Reinigung, Küche, Service, Technik, Reha und anderen Bereichen leisten täglich dieselbe Arbeit wie ihre Kolleg:innen mit TVöD – verdienen aber 300 bis 600 Euro weniger im Monat.


Vasilisa Blankenburg, Küchenarbeiterin im Versorgungszentrum und Mitglied der Tarifkommission, sagt: „Wir leisten jeden Tag harte Arbeit. Wir packen in runtergekühlten Hallen das Essen für die Patientinnen und Patienten. Wertschätzung zeigt sich nicht nur in Worten, sondern auch auf dem Gehaltszettel. Wir brauchen keine leeren Versprechungen mehr aus der Politik – wir brauchen den TVöD.“


„Ich arbeite seit über 14 Jahren bei Vivantes in der Reinigung“, sagt Magdalena Plachetka, Mitglied der ver.di-Tarifkommission. „Trotz Vollzeit reicht das Geld kaum, um die Familie zu versorgen. Wenn alles teurer wird, müssen auch unsere Löhne steigen. Bei uns in der Reinigung ist die Stimmung eindeutig: entweder es gibt den TVöD oder wir gehen streiken.“


Im Frühjahr hatte die Belegschaft der Charité Facility Management (CFM) mit einem 48-tägigen Streik bereits eine stufenweise Angleichung an den TVöD erkämpft. Die Vivantes-Töchter machen nun ihren nächsten Schritt.

Die Tarifverträge der Tochtergesellschaften laufen zum Jahresende aus. Die erste Verhandlungsrunde findet am 14. Januar 2026 statt.


„Die Geduld der Beschäftigten ist am Ende“, so Seppelt abschließend. „Wir erwarten, dass CDU und SPD ihre Versprechen aus dem Koalitionsvertrag einlösen. Wer eine gute öffentliche Gesundheitsversorgung in Berlin will, muss auch für gute Arbeitsbedingungen sorgen.“


Für Rückfragen:
Jana Seppelt, ver.di Verhandlungsführerin für die Vivantes Töchter
jana.seppelt@verdi.de

0151 15948842


Max Manzey, ver.di Gewerkschaftssekretär
max.manzey@verdi.de

0171 8377592