Das ABC des deutschen Militarismus

Hier sprechen Tatsachen um die Menschen zum Handeln zu bewegen. Zu diesem Zwecke wurde diese Schrift zusammengestellt, getragen von der Verantwortung gegenüber den Toten des Hitlerterrors und des Krieges; beseelt vom unbeugsamen Willen, die demokratischen Rechte zu wahren.

Standort: GDW-Archivraum
Verfasser: Höhn, Willi
Titel: Das ABC des deutschen Militarismus
Untertitel: Beitrag zur Verteidigung der Demokratie
Laufzeit/Datierung/Jahr: 09.1959


Auszug aus der Broschüre:

Vorwort

„In diesem Jahr werden in der ganzen Welt die Menschen der 20. Wiederkehr des des Ausbruches des 2. Weltkrieges gedenken.
Millionen von Witwen und Waisen, Angehörige aller Völker werden auf allen fünf Kontinenten in stiller Besinnung vor den Gräbern ihrer Liebsten stehen oder derer gedenken, die in der Ferne den Tod fanden.
Millionen werden in diesem Jahr aber auch zusammenkommen, um die heilige Verpflichtung auf sich zu nehmen, dafür zu sorgen, daß nie wieder die Methoden des Massenmordes herrschen und Elend und Verwüstung über die Menschen gebracht werden.


Auch in Deutschland werden diese Gedanken die Menschen beschäftigen, die sich darin einig sind, daß sich eine Katastrophe wie die von 1939 bis 1945 nicht wiederholen darf.

Diesem Anliegen soll auch die vom Präsidium der Vereinigungen der Verfolgten des Naziregimes (VVN) herausgegebene Dokumentation:


„Das ABC des deutschen Militarismus —
Beitrag zur Erhaltung der Demokratie“


dienen.


Das Präsidium der VVN ließ sich dabei von der Ansicht leiten, daß es angesichts eines so ernsten Gedenktages notwendig ist, ein besonderes Wort gegen diejenigen Kräfte zu sagen, die mit alten und neuen Bundesgenossen heute wiederum jene Politik durchzuführen versuchen, die schon einmal in der Katastrophe endete. Es geht hier nicht darum, zu polemisieren, sondern Tatsachen sprechen zu lassen und die Menschen zum Handeln zu bewegen.


Zu diesem Zwecke wurde diese Schrift zusammengestellt; getragen von der Verantwortung gegenüber den Toten des Hitlerterrors und des Krieges; beseelt vom unbeugsamen Willen, die demokratischen Rechte zu wahren.
August 1959 Das Präsidium der VVN“


Hier geht´s zum Wortlaut des ABC:

    Bonn – Zentrum des Militarismus, der Kriegs- und Rassenhetze

    Die Verantwortung der Adenauer-Regierung für die nazistisch-antisemitischen Exzesse

    Broschüre: 1960 Bonn – Militarismus
    Standort: GDW-Archivraum
    Verfasser: Eine Dokumentation


    Auszug aus der Dokumentation:

    Vorbemerkungen:


    „Die friedliebenden Menschen verurteilen voll Empörung und Abscheu die faschistischen
    und antisemitischen Exzesse, die sich um die Jahreswende 1959/60 an vielen Orten der
    Bundesrepublik ereigneten und auch auf das Ausland übergriffen. Die Völker sind mit
    Recht über diese erschreckenden Ausbrüche des Judenhasses und das massenweise Auftauchen des fluchbeladenen Hakenkreuzes beunruhigt,
    Für diese besorgniserregende Entwicklung trifft die Adenauer-Regierung die volle Schuld.
    Sie hat nicht das geringste unternommen, um den Antisemitismus durch eine demokratische Umerziehung des Volkes auszurotten, wie das in der Deutschen Demokratischen
    Republik geschehen ist,
    Der Antisemitismus gehört seit jeher zum Arsenal des deutschen Imperialismus und Militarismus, und da die in Westdeutschland herrschenden Kreise die Remilitarisierung und
    Refaschisierung mit allen Mitteln förderten und beschleunigten, konnte es nicht ausbleiben,
    daß mit dem Wiedererstarken des Imperialismus und Militarismus auch der Antisemitismus erneut frech sein Haupt erhebt.

    Der Ausschuß für Deutsche Einheit hat seit Jahren in zahlreichen Dokumentationen den
    Beweis erbracht, wie die Nazis den Bonner Staat unterwandert haben und heute in allen
    entscheidenden Positionen von Wirtschaft, Diplomatie, Justiz, Armee und öffentlicher Verwaltung sitzen. Bereits 1956 hat der Ausschuß für Deutsche Einheit auf das bedenkliche
    Ansteigen des Antisemitismus in Westdeutschland hingewiesen und Anfang 1959 der Öffentlichkeit eine Dokumentation unterbreitet, die den unwiderlegbaren Beweis dafür liefert,
    daß die zunehmenden faschistischen und antijüdischen Ausschreitungen untrennbar mit der
    verhängnisvollen Politik der Remilitarisierung und des kalten Krieges des Bonner Regimes
    verbunden sind. E
    :
    Die Antwort Adenauers war damals die lügnerische Behauptung, daß es in der Bundesrepublik keinen Antisemitismus gäbe. Die Ereignisse der jüngsten Zeit haben der ganzen
    Welt mit erschreckender Deutlichkeit vor Augen geführt, wie unwahr die Behauptungen
    Adenauers, und wie berechtigt die ernsten Warnungen des Ausschusses für Deutsche Einheit
    waren und sind.


    Der Ausschuß für Deutsche Einheit verurteilt die neuerlichen faschistischen Umtriebe, die
    keineswegs eine Überraschung, sondern die Folge der Bonner Politik sind, auf das schärfste.


    Ein Staat,
    in dem der Kanzler diktatorisch regiert und die Menschen verachtet,
    in dem fanatische Judenhasser wie Globke, Oberländer und Schröder die höchsten
    Regierungsämter bekleiden,
    in dem die demokratischen Rechte mißachtet und mit Füßen getreten werden,
    in dem Antifaschisten und aufrechte Demokraten unterdrückt, verfolgt und in die
    Gefängnisse geworfen werden,
    in dem die Militaristen, Revanchisten und Nazis die Freiheit haben, die Jugend zu
    vergiften und zu verhetzen,
    ermuntert die Nazis geradezu, ihr verbrecherisches Treiben von neuem zu beginnen. Die
    jüngsten Ereignisse zeigen, wie sie die ihnen im Bonner Staat gewährte Freiheit nutzen.
    Ist es nicht heller Wahnsinn, diesem Staat und der Bundeswehr Atomwaffen in die Hände
    zu geben?


    Antisemitismus und Antikommunismus waren 1933 der blutige Auftakt zu einem Massenmord, der über 50 Millionen Menschen das Leben kostete. Es unterliest keinem Zweifel,
    daß die von Strauß organisierte „nationale Welle“ den gleichen Zielen dienen soll, nämlich die Verständigung der Völker zu stören und sie in einem neuen, schrecklicheren Krieg gegeneinander zu hetzen.“



    Und hier geht´s zur PDF-Datei:


    Der Fall Lischka

    Dokumentation eines öffentlichen Skandals.

    In Köln soll ein Prozeß gegen die Antifaschistin Beate Klarsfeld wegen ” Nötigung, gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und wegen Verstoßes gegen das

    Foto: J. Hentschel, VVN-VdA-Archiv


    Bannmeilengesetz” angesetzt werden. Doch in Wirklichkeit gibt es keinen ” Fall Klarsfeld”. Denn von der ersten Stunde dieses ” Kriminalverfahrens” an wird die
    Frage im Raum stehen, warum in der Bundesrepublik eine Gruppe ehemaliger hoher NS-Funktionäre, deren Mitverantwortung am Tode tausender unschuldiger Menschen
    nachgewiesen ist, unbehelligt von der Justiz leben kann.
    Der ” Fall Klarsfeld” ist in Wahrheit ein Fall Lischka. Das soll mit dieser Dokumentation unter Beweis gestellt werden
    .”

    Hier geht´s zur Broschüre:

    Judenmörder und Kriegsverbrecher am Hebel der Macht in der Bundesrepublik

    Standort: GDW-Archivraum
    Titel: Judenmörder und Kriegsverbrecher am Hebel der Macht in der Bundesrepublik
    Untertitel: Dokumentation
    Auftraggeber: Ausschuss für Deutsche Einheit und der Vereinigung Demokratischer Juristen Deutschlands
    Laufzeit/Datierung/Jahr: 11.1956



    Auszug aus der Dokumentation:

    Einleitung


    Im Juli 1955 und im Oktober/November des gleichen Jahres versuchten die Staatsmänner
    Frankreichs und Großbritanniens auf den beiden Genfer Konferenzen ihren sowjetischen
    Verhandlungspartnern zu beweisen, die NATO sei eine reine Verteidigungsorganisation
    und ihre Mitglieder seien von den denkbar friedlichsten Absichten anderen gegenüber
    beseelt. Genau ein Jahr später, am 29. Oktober 1956, gaben die Regierungschefs dieser beiden
    führenden Länder der NATO und der Westeuropäischen Union den Befehl, Bomben auf ein Land zu werfen, das von einem dritten Land angegriffen worden war!


    Welchem NATO-Staat kann man heute noch glauben, daß er von friedfertigen Absichten
    anderen Staaten gegenüber geleitet werde, wo die zwei führenden NATO-Mächte eine
    kriegerische Aggression unternehmen? Wer in der Welt kann heute noch glauben, daß die
    NATO eine „Verteidigungsorganisation“ sei? Und haben nicht die gleichen Kreise, die die
    NATO schufen, in einem wahren Delirium gejubelt, als ihre Parteigänger in Ungarn den
    Angriff auf die Grundlagen der sozialistischen Ordnung führten und dort ebenfalls Mord,
    Brand und Chaos hervorriefen, wie in dem von ihnen überfallenen Ägypten?


    Die Beifallsorgie, in der die herrschenden Kreise der Bundesrepublik und die von: ihnen
    bestochene Presse über den Aggressionsakt gegen die sozialistische Ordnung in Ungarn
    geschwelgt haben, zeigt die wahren Absichten, die hinter ihren Beteuerungen stecken, auch
    für sie sei die NATO nur eine reine Verteidigungsangelegenheit. Das ist es, was sie in
    Wirklichkeit auch in Deutschland, Polen und der Tschechoslowakei entfesseln möchten. Es
    sind die gleichen Elemente, die die gleichen Verbrechen unter dem Zeichen des Hakenkreuzes
    in der Vergangenheit begangen haben. Jene Verschwörung von Judenmördern, Antisemiten, antikommunistischen Terroristen, die in Bonn ein neues Verschwörungszentrum geschaffen haben, von dem aus sie ihre aggressiven terroristischen Pläne in die Wirklichkeit umzusetzen hoffen. Mit diesen verbrecherischen Elementen kannes keine Vereinigung geben.


    Erst ihre restlose Ausschaltung und der Rücktritt derer, die sie an die Hebel der politischen
    Macht in der Bundesrepublik beförderten, sowie die Annullierung des NATO-Aggressionsinstrumentes machen den Weg für die friedliche Wiedervereinigung Deutschlands frei.


    Aus diesem Grunde läßt es sich der Ausschuß für Deutsche Einheit angelegen sein, den
    Personenkreis dieser Verschwörung der Weltöffentlichkeit gegenüber ständig zu entlarven.
    Dieses neue dokumentarische Material, das insbesondere die anrüchige Vergangenheit
    Speidels und des Stellvertreters des Atomministers, des Ministerialdirigenten Grau, aufdeckt,
    verdanken wir zum größten Teil einer engen freundschaftlichen Zusammenarbeit mit der
    Zentralen Kommission für die. Untersuchung der Kriegsverbrechen des Hitlersystems in
    Warschau. Wir sprechen unseren polnischen Freunden in Warschau, die unsere Arbeit so
    sroßzügig unterstützten, unseren herzlichen Dank aus. Das deutsche und das polnische Volk
    haben allen Grund, gegen die verbrecherischen Pläne des deutschen Militarismus in Westdeutschland eisern zusammenzuhalten, um dieser schweren Bedrohung. des Weltfriedens und
    der nationalen Unabhängigkeit die Stirn zu bieten und den Frieden in Europa zu sichern.


    Berlin, November 1956
    Ausschuß für Deutsche Einheit“


    Und hier gehts zur Dokumentation:


    Freislers Geist in Bonns Gesinnungsstrafrecht

    Die Experten der faschistischen Terrorjustiz sind die Fabriken der westdeutschen “ Strafrechtsreform“ Die Bonner Justizbürokratie ist ein Hort belasteter Nazis und Kriegsverbrecher

    Auftraggeber:Ausschuss für Deutsche Einheit und der Vereinigung Demokratischer Juristen Deutschlands
    Laufzeit/Datierung/Jahr:1963
    Copyright bei:VVN Westberlin, Neukölln

    Auszug aus der Broschüre:

    „Naziprofessoren wieder aktiv:


    Es ist die vornehmste Aufgabe der Rechtswissenschaft eines jeden Staates, sich für die Verwirklichung der
    Grundsätze der Menschlichkeit, Demokratie und Gerechtigkeit einzusetzen. Die besondere Verantwortung der
    Rechtswissenschaftler ergibt sich aus ihrer Stellung als Erzieher der heranwachsenden akademischen Jugend
    und der Rolle der Rechtswissenschaft bei der Gesetzgebung und der Interpretation der Gesetze.


    In dieser Dokumentation wird der Nachweis geführt, daß heutige westdeutsche Rechtswissenschaftler die
    Politik des faschistischen Staates verwirklichen halfen. Viele, die heute wieder auf den Lehrstühlen an den
    westdeutschen Universitäten, in einflussreichen Positionen oder in den Gesetzgebungskommissionen der Bundesrepublik sitzen, sind 1933 mit fliegenden Fahnen in das Lager der Nazis übergegangen. Sie sind daher für
    die Verbrechen des NS-Staates mit verantwortlich.


    Die Rechtswissenschaft lieferte den Nazis alle Theorien, deren sie bedurften. Es gibt auch nicht ein Teilstück der Nazidoktrin, das nicht eilfertig von ihnen in die Rechtswissenschaft und in die Gesetzgebung aufgenommen wurde,
    * Die bürgerliche Demokratie wurde herabgewürdigt, beschimpft und als dem „deutschen Wesen“ nicht entsprechend abgetan.
    * Juristische Wissenschaftler priesen die faschistische Phrase vom „Führer-Gefolgschaftsprinzip® und verbrämten auf diese Weise die terroristische Diktatur.
    * Die territorialen Forderungen des deutschen Imperialismus wurden von Naziprofessoren juristisch
    begründet. Sie rechtfertigten den Raubkrieg und warfen das Völkerrecht über Bord.
    * Sie scheuten sich nicht, widerliche Rassenüberheblichkeit und einen verbrecherischen Antisemitismus zu propagieren.
    Sie erklärten schlechthin alles für Recht, was dem Nazistaat nutzte.
    Die herrschenden Kreise der Bundesrepublik brauchen solche „Wissenschaftler“ — die ihre Unentbehrlichkeit
    auch heute schon wieder unter Beweis gestellt haben — nicht nur zur erneuten Ausschaltung der demokratischen
    Kräfte im Innern, sondern auch zur juristischen Begründung und Rechtfertigung der aggressiven Revanchebestrebungen nach außen“

    Und hier gehts zur Broschüre: