2025 Schuldenstreichung und Rückgabe von Land an indigene Gemeinschaften

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Vatikan, 24. Dezember 2024 – Am Heiligabend demonstrierten Aktivistinnen und Aktivisten von Debt for Climate aus ganz Europa friedlich zur Eröffnung des Erlassjahres im Vatikan. Debt for Climate schließt sich den Forderungen von Papst Franziskus nach einer Schuldenstreichung und der Rückgabe von Land an indigene Gemeinschaften an. Vor der Zeremonie der Öffnung der Heiligen Pforte zum Start des Erlassjahrs zeigten die Aktivisten ihr Banner den interessierten Besuchern – doch die italienische Polizei reagierte mit übertriebener Härte und drängte die Aktivisten aus dem Vatikan. 2023 sprach Papst Franziskus öffentlich seine Unterstützung für die Bewegung Debt for Climate aus[1]https://ecohustler.com/culture/pope-francis-backs-global-initiative-to-turn-debt-into-climate-action ). Der aus Argentinien stammende Papst – einem der am stärksten verschuldeten … Continue reading.

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Nachdem die Aktivisten von Debt for Climate von der italienischen Polizei über drei Stunden lang ohne rechtliche Grundlage festgehalten wurden, durften sie schließlich wieder an der Veranstaltung teilnehmen. Die italienische Polizei unterbrach jedoch bald darauf die Messe und drängte die Aktivisten erneut gewaltsam und ohne Angabe von Gründen hinaus.

„Wir sind hierher gekommen, um die katholische Kirche und ihre Anhänger*innen aufzufordern, sich dem Papst im Kampf gegen das koloniale Schuldensystem anzuschließen“, sagt Alice (Debt for Climate Deutschland), “Um schulden zu streichen, indigenen Gemeinschaften ihr Land zurückzugeben und sich mit den Befreiungskämpfen gegen den Kolonialismus zu solidarisieren. Stattdessen wurden wir kriminalisiert.“

Das katholische Erlassjahr findet alle 25 Jahre statt, und die Erlassjahr-Kampagne 2000 führte zu einer Schuldenstreichung in Höhe von über 130 Milliarden Dollar für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen – ein Beweis für das transformative Potenzial kollektiven Handelns. Doch 25 Jahre später sieht sich die Welt mit der schlimmsten Schuldenkrise ihrer Geschichte konfrontiert, die durch die Klimakrise verschärft wird, von der die Schwächsten im Globalen Süden unverhältnismäßig stark betroffen sind. Dies unterstreicht nicht nur die Notwendigkeit einer radikaleren und bedingungslosen Schuldenstreichung, sondern auch systematische Veränderungen in der globalen Finanz- und Wirtschaftsweltordnung und darüber hinaus.

„Das Erlassjahr ist ein universeller Aufruf zur Schuldengerechtigkeit, der sich über alle Glaubensrichtungen erstreckt“, sagt Rianka (Debt for Climate Vereinigtes Königreich). „Die im Judentum verwurzelten Grundsätze des Erlassjahres finden auch Ausdruck im Christentum, im Islam und in anderen spirituellen Lehren. Schuldengerechtigkeit ist ein interreligiöser Kampf!“

Weitere Informationen:

Bilder der Aktion zur freien Verwendung können Sie hier finden: https://www.flickr.com/gp/d4c-de/60wy0218zp

Pressekontakt: Ilan Henzler

Email: deutschland@debtforclimate.org

Webseite: https://debtforclimate.org

Twitter: https://twitter.com/Debt4ClimateDE

Instagram: https://www.instagram.com/DebtforClimateDE

BlueSky: https://bsky.app/profile/debtforclimatede.bsky.social

Über Debt for Climate: 

Die Bewegung Debt for Climate (D4C) ist eine vom Globalen Süden angeführte Graswurzel-Initiative. Sie fordert seit Anfang 2022 die Anerkennung der Klima-, Umwelt- und Kolonialschulden des Globalen Nordens sowie eine bedingungslose und vollständige Schuldenstreichung für die Länder des Globalen Südens. Dadurch soll den Ländern des Globalen Südens eine selbstbestimmte und sozial-ökologisch gerechte Transformation ermöglicht und koloniale Machtstrukturen abgebaut werden. Debt for Climate wird von etwa 150 Arbeits-, sozialen, feministischen, Umwelt- und Klima-Bewegungen aus über 40 verschiedenen Ländern unterstützt.

[1] https://ecohustler.com/culture/pope-francis-backs-global-initiative-to-turn-debt-into-climate-action 

[2]

References

References
1 https://ecohustler.com/culture/pope-francis-backs-global-initiative-to-turn-debt-into-climate-action ).

Der aus Argentinien stammende Papst – einem der am stärksten verschuldeten Länder der Welt – betont in seiner Erklärung zum nächsten Erlassjahr im Jahr 2025 die entscheidende Notwendigkeit von Schuldenstreichung: „Mehr als eine Frage der Großzügigkeit ist dies eine Frage der Gerechtigkeit“(( https://www.vatican.va/content/francesco/en/bulls/documents/20240509_spes-non-confundit_bolla-giubileo2025.html