Im Würgegriff der Ölkonzerne

Klimademo 2019

Diese Dokumentation belegt, dass Energiekonzerne wie Exxon eine unumkehrbare Zerstörung des Klimas in Kauf nehmen, um eine Gefährdung ihrer Geschäfte zu vermeiden. Die Wissenschaften werden gnadenlos für diese Geschäfte instrumentalisert. Das Leben verteidigen und die Gewinne schützen sind zwei Ziele, die offenbar nicht miteinander vereinbar sind.

„Die zweiteilige Doku zeigt, wie Ölkonzerne und ihre Verbündeten in der Politik jahrzehntelang Zweifel an der Ursache des Klimawandels schürten und notwendige Gegenmaßnahmen behinderten. Sie fragt nach den Gründen für die lange Untätigkeit angesichts der wachsenden Bedrohung und nach der Verantwortung der mächtigen Ölkonzerne, insbesondere der von ExxonMobil. Die zweiteilige Dokumentation entstand über einen Zeitraum von über 40 Jahren und wurde unter wechselnden Regierungen gedreht. Sie beginnt in den 80er Jahren, als die Ölkonzerne anfingen, den Klimawandel und seine weltweiten Auswirkungen zu erforschen. In jener Zeit stieg die Nachfrage, und die Welt wurde vom Öl immer abhängiger. Seitdem setzt die Branche alles daran, Zweifel an den wissenschaftlichen Grundlagen zu säen, die Meinung der Öffentlichkeit zu beeinflussen und Maßnahmen gegen den Klimawandel zu blockieren, bis heute. Die Recherche basiert auf unlängst veröffentlichten Dokumenten sowie Hunderten Interviews mit Wissenschaftlern – manche von ihnen im Dienst der Mineralölindustrie -, Politikern, Managern und Lobbyisten. Einige von ihnen hatten sich nie zuvor geäußert, manche plagt ein schlechtes Gewissen. Paul Bernstein etwa, ehemaliger Wirtschaftsberater beim Unternehmen Charles River Associates, das für den Interessenverband American Petroleum Institute arbeitet, blickt auf seine damalige Skrupellosigkeit und die jahrelangen Verschleppungstakten mit Scham und Reue zurück. Aufschlussreich auch die Aussagen des ehemaligen NASA-Physikers Martin Hoffert, der in den 80er Jahren zudem als Berater für ExxonMobil arbeitete. Schon damals hatten er und seine Kollegen die Katastrophenszenarien vorausgesehen. Heute sieht sich Hoffert als Wissenschaftler bestätigt. Doch als Mensch und Erdbewohner ist er über die allgemeine Tatenlosigkeit zutiefst empört.“[1]Auszug aus dem Vorwort zu dieser zweiteilige Dokumentation.

Hier verlinken wir zu den zwei Doku-Filme:


Klima – Im Würgegriff der Ölkonzerne (1/2)

https://www.youtube.com/watch?v=l_wRodvgvNc


Fossile Brennstoffe – Im Würgegriff der Ölkonzerne (2/2)

https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=iyBfMbZZdd4

References

References
1 Auszug aus dem Vorwort zu dieser zweiteilige Dokumentation

Der Ruf nach Atomwaffen für die EU

10. Dezember 2023 IALANA Submissions View online: Die Internationale der Juristen gegen den Atomkrieg (IALANA) ruft am 75. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte dazu auf, den Vertrag über die Nichtverbreitung von Atomwaffen (NVV) zu stärken und dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten. Sie verurteilt entschieden die jüngsten Erklärungen des ehemaligen Außenministers der GRÜNEN, Joseph Fischer[1]Süddeutsche Zeitung vom 3.12.2023 mit Verweis auf Zeit online vom 3.12.2023, und des Historikers, Herfried Münkler[2]Spiegel vom 29.11.2023. Im Folgenden die Erklärung der IALANA in vollem Wortlaut.

Am 10. Dezember 1948 wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen verkündet. Seitdem nehmen Menschenrechtsorganisationen diesen Internationalen Gedenktag zum Anlass, die Menschenrechtssituation weltweit kritisch zu betrachten.

In diesem Jahr, in dem sich die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte zum 75. mal jährt, richtet sich die Betrachtung natürlich zu allererst auf die Tausende von Zivilpersonen, welche in den laufenden Kriegsgeschehen getötet wurden unter Missachtung des Humanitären Völkerrechts, unter Missachtung des ihnen garantierten Internationalen Menschenrechtes auf Leben.

Es besteht im Hinblick auf die beiden Kriege, die aktuell in der Ukraine und im Gaza-Streifen geführt werden, die berechtigte Sorge, dass diese Konflikte sich nicht nur ausweiten, sondern im schlimmsten Falle sogar in den Einsatz von Atomwaffen münden könnten. Diese Sorge gibt Anlass darauf hinzuweisen, dass nicht nur der Einsatz von Atomwaffen, sondern bereits dessen Androhung eine Verletzung sowohl des Humanitären Völkerrechts als auch des Menschenrechtes auf Leben bedeutet. Diese Feststellung wurde allen Staaten, die Atomwaffen besitzen oder danach streben, mit einem Gutachten des Internationalen Gerichtshofes im Jahre 1996 ins Stammbuch geschrieben. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat daran in zahlreichen Resolutionen immer wieder erinnert.

Das Recht auf Leben (Right to Life) ist verankert in Art. 6 des Paktes über bürgerliche und politische Rechte (UN-Zivilpakt) der lautet: „Jeder Mensch hat ein angeborenes Recht auf Leben. Dieses Recht ist gesetzlich zu schützen. Niemand darf willkürlich seines Lebens beraubt werden.“ Der Schutzbereich dieses Artikels deckt sich mit dem Ziel des Humanitären Völkerrechts, das Leben der an der Kriegsführung nicht unmittelbar beteiligten Zivilbevölkerung zu schonen.

Die Tragweite des Right to Life-Schutzbereichs wird präzisiert und ausgelegt durch ein von den Vereinten Nationen eingesetztes Kontrollorgan, welches die Umsetzung und Einhaltung des UN-Zivilpaktes durch die Vertragsstaaten überwacht: den UN-Menschenrechtsausschuss (CCPR).

Das CCPR hat in einer Allgemeinen Bemerkung zum Recht auf Leben (General Comment Nr. 36 vom 30. Oktober 2018) nicht nur die Feststellungen des IGH bekräftigt, sondern darüber hinaus für alle Staaten, die dem Vertrag beigetreten sind, verbindlich festgestellt, – dass sie alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen müssen, um die Verbreitung von Atomwaffen – wie aller anderen Massenvernichtungswaffen – zu stoppen,
– dass sie es unterlassen müssen, solche Waffen zu entwickeln, zu produzieren, zu testen, zu erwerben, zu lagern, zu verkaufen, zu übertragen und zu nutzen,
– dass sie alle bestehenden Lagerbestände vernichten und angemessene Schutzmaßnahmen gegen unbeabsichtigte Verwendung treffen müssen, sowie unter strenger und wirksamer internationaler Kontrolle ihren Abrüstungsverpflichtungen nachkommen müssen, und
– Opfern, deren Recht auf Leben durch die Erprobung oder den Gebrauch von Atomwaffen beeinträchtigt wurde, angemessene Wiedergutmachung leisten müssen.

Vor dem dargestellten Hintergrund sind die in jüngster Zeit von zwei prominenten Persönlichkeiten (H. Münkler und J. Fischer) verlautbarten Empfehlungen, die Europäische Union möge sich zu Zwecken der Abschreckung mit Atomwaffen ausrüsten, schlichtweg empörend; denn sie zielen auf eine eklatante Verletzung von Völkerrecht ab. Die Mitgliedstaaten der EU sind in mehrfacherweise an die Gebote und Verbote des Humanitären Völkerrechts und der im Zivilpakt verankerten Menschenrechte gebunden: Sie sind alle dem UN-Zivilpakt beigetreten, und sie haben sich zusätzlich im EU-Vertrag verpflichtet, das Völkerrecht zu respektieren und insbesondere die Menschenrechte zu wahren und zu schützen (Art.2, Art.3 Abs.5, Art.6 Abs.1 bis 3 und Art.21 Abs.1 EU-Vertrag unter Einbeziehung der Charta der Grundrechte der EU sowie der Europäischen Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten).

Darüber hinaus ist es den Mitgliedstaaten, die keine Atomwaffen besitzen, durch den Atomwaffensperrvertrag (NVV) untersagt, Atomwaffen oder die Verfügungsgewalt darüber unmittelbar oder mittelbar anzunehmen oder sonstwie zu erwerben (Art.2 NVV). Und Frankreich – der einzigen Atommacht innerhalb der EU – ist es durch den NVV verboten, Atomwaffen oder die Verfügungsgewalt darüber an einen Nichtkernwaffenstaat unmittelbar oder mittelbar weiterzugeben (Art.1 NVV). Diese im NVV vereinbarten Verbote sind daher für alle Mitgliedstaaten verbindlich. Die Bedeutung des NVV wird in allen Erklärungen der EU-Organe – des Parlamentes, des Rates und der Kommission – immer wieder hervorgehoben, und zwar einschließlich der Verpflichtung aller Staaten, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen über wirksame Maßnahmen zur Beendigung des nuklearen Wettrüstens in naher Zukunft und zur nuklearen Abrüstung sowie über einen Vertrag zur allgemeinen und vollständigen Abrüstung unter strenger und wirksamer internationaler Kontrolle“ (Art.6 NVV). Wir verweisen beispielhaft auf die Empfehlung des Europäischen Parlaments vom 21.10.2020 zur Vorbereitung des 10. NVV-Prüfungskonferenz und auf die Entschließung des Europäischen Parlaments vom 15.12.2021 zu den Herausforderungen und Chancen für multilaterale Systeme der Rüstungskontrolle und Abrüstung in Bezug auf Massenvernichtungswaffen.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Mützenich hat in einem Kommentar vom 08.12.2023 dem Ruf nach Atomwaffen für die EU widersprochen und hat sich dabei auf politische Argumente beschränkt: “Die EU braucht keine Atombombe. Für die Sicherheit sind andere Schritte nötig.“ (https://www.fr.de/meinung/gastbeitraege/atomare-gespenster-vertreiben-92718768.html) Wir halten es für dringend geboten, zusätzlich auch die völkerrechtlichen Aspekte einzubeziehen, welche der Europäischen Union und allen ihren Mitgliedstaaten nicht nur eine weitere Stärkung des NVV, sondern darüber hinaus einen Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag nahelegen.

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Was wäre, wenn …?

Evelyn Hecht-Galinski hat auf ihrer homepage einen Kommetar geschrieben, in dem sie träumt ….

Was für ein Traum, wenn alle Freunde der Menschenwürde in Deutschland für einen Tag streiken würden! Was wäre dann? Die Hilflosigkeit, mit der man das Massaker in Palästina, die inzwischen kaum noch verheimlichte ethnische Säuberung, den Völkermord und die Zerstörung der Lebensgrundlage von zwei Millionen Menschen ansehen muss, lässt sich fast nur noch mit utopischen Träumen ertragen. Ein solcher Traum wäre es, wenn alle Freunde der Menschenwürde in Deutschland als Zeichen der Solidarität und der Anteilnahme für einen Tag die Arbeit niederlegen würden, um der deutschen Regierung zu verdeutlichen, dass diese uneingeschränkte Unterstützung der zionistischen Verbrechen einfach nicht mehr auszuhalten ist und Widerspruch verlangt.

Sofort muss man sich fragen, wer würde dann dabei mitmachen? Die meisten Deutschen ohne Migrationshintergrund sind durch die Antisemitismuskeule derart betäubt, dass sie sich nicht einmal mehr trauen, sich zur öffentlichen Trauer und Empathie für die palästinensischen Opfer zu bekennen. Es blieben noch die Migranten, allen voran die Muslime im Land.

Uns wird zwar immer wieder eine Zahl von ca. 5 Millionen erzählt (ziemlich unverändert seit Jahren!), aber die Realität dürfte in Richtung von 10 Millionen Muslimen im Land gehen, davon die meisten hier geboren und mit deutscher Staatsbürgerschaft. Die Empathie für die massakrierten Palästinenser, ob Muslime oder Christen, dürfte bei dieser Gruppe von „Mitbürgern“ erheblich größer sein, zumal die Antisemitismuskeule bei ihnen nicht wirkt. Deren Vorfahren haben Juden aufgenommen und geschützt, als diese aus Deutschland geflohen sind.

Was wäre also, wenn einen einzigen Tag lang ein Großteil dieser Mitbürger streiken würde aus Solidarität mit den unterdrückten und besetzten Palästinensern? Die meisten Fabriken könnten schließen. Die Stahlwerke könnten nur mit großen Mühen einen Notbetrieb aufrechterhalten. Die Krankenhäuser könnten nicht einmal einen Notbetrieb anbieten, die Pflegeheime würden zusammenbrechen.  Weder gäbe es hinreichend Taxis an Flughäfen noch gastronomische Angebote. Ein besonders hoher Anteil von Migranten ist unter anderem bei Reinigungskräften zu finden. Die Lebensmittelherstellung müsste einen Tag pausieren und der Hoch- und Tiefbau auch. Fast alle Hotels könnten schließen und vieles andere mehr. Solch ein Schock könnte nicht einmal die Ampel-Bundesregierung übergehen.

Und wie würde ein solches Aufbegehren der Menschenwürde von den Medien begleitet werden? Würden sie erkennen und anerkennen, dass ihr Schweigen zu den Verbrechen Israels und gar deren Gutheißen ein Fehler gewesen ist, sie auf der falschen Seite der Geschichte gestanden haben und sie zur Umkehr bewegen? In einem Traum tun wir gut daran anzunehmen, dass dies möglich ist, dass das Gute das Böse verdrängen kann.

Aber zugegeben, es ist nur eine Utopie, nur ein Traum. Doch manchmal werden Träume wahr.

Wir danke der Autorin für die Genehmigung, diesen Kommentar hier wiederzugeben. Er ist zu finden auf ihrer homepage

Evelyn Hecht-Galinski, Tochter des ehemaligen Zentralratsvorsitzenden der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, ist Publizistin und Autorin. Ihre Kommentare für die NRhZ schreibt sie regelmäßig vom “Hochblauen”, dem 1165 m hohen “Hausberg” im Badischen, wo sie mit ihrem Ehemann Benjamin Hecht lebt. (http://sicht-vom-hochblauen.de/) 2012 kam ihr Buch “Das elfte Gebot: Israel darf alles” heraus. Erschienen im tz-Verlag, ISBN 978-3940456-51-9 (print), Preis 17,89 Euro. Am 28. September 2014 wurde sie von der NRhZ mit dem vierten “Kölner Karls-Preis für engagierte Literatur und Publizistik” ausgezeichnet.

NATO Generalsekretär Stoltenberg in einer Rede vom 7. September 2023:

1. Dezember 2023: NATO-Generalsekretär Stoltenberg erklärte am 7. September 2023: „Zunächst einmal ist es historisch, dass Finnland jetzt Mitglied des Bündnisses ist. Und wir müssen uns an den Hintergrund erinnern. Der Hintergrund war, dass Präsident Putin im Herbst 2021 erklärte und sogar einen Vertragsentwurf schickte, den die NATO unterzeichnen sollte, um zu versprechen, dass die NATO nicht mehr erweitert wird. Das war es, was er uns geschickt hat. Und das war eine Vorbedingung dafür, nicht in die Ukraine einzumarschieren. Natürlich haben wir das nicht unterschrieben.“[1]Quelle

Für NATO Generalsekretär Stoltenberg ist „natürlich“, was für alle, die den Frieden erhalten wollen, nur unnatürlich sein kann. „Natürlich“ ist für Stoltenberg die Weigerung über einen russischen Vertragsentwurf zu verhandeln, der vorschlug, die NATO nicht mehr zu erweitern, und zahlreiche weitere Elemente zur Friedenssicherung und Abrüstung enthielt. Wer es ablehnt, darüber auch nur zu verhandeln, der setzt zuallerst auf Krieg – mit furchtbaren Folgen. 

Wir hatten im Frühjahr 2022 diesen russischen Vertragsentwurf vom Dezember 2021 und die Reaktion der NATO darauf genauer analysiert, in einer Zusammenfassung veröffentlicht und folgendes Fazit gezogen:

Der russische Vertragsentwurf und die Antwort der NATO beschreiben in dem gegenwärtigen Krieg die Ausgangs- und Interessenlage der russischen Regierung und der NATO und damit der deutschen Bundesregierung.

Entscheidende Positionen, die die NATO vertritt, kann die Friedensbewegung nicht teilen ohne sich selbst aufzugeben. Die Interessen der NATO und der Herrschenden in Deutschland können nicht die Interessen der Friedensbewegung sein. Das wird auch deutlich mit der Ankündigung von Bundeskanzler Olaf Scholz auf der Sondersitzung des Bundestages am Sonntag, den 27. Februar 2022, Waffen an die Ukraine zu liefern, einen Sonderfond von 100 Milliarden für die Bundeswehr aufzulegen, die Verteidigungsausgaben auf 2 Prozent des Bruttohaushaltes anzuheben und die Auslandsguthaben der russischen Zentralbank weitgehend zu blockieren. Wenn die Friedensbewegung das unterstützt, ist sie eine Bewegung für Aufrüstung, Krieg und Wirtschaftskrieg, aber keine Friedensbewegung mehr.

Die NATO war und ist nicht bereit, eine Mitgliedschaft der Ukraine für die Zukunft auszuschließen. Die Ukraine hat in ihre Verfassung das Ziel aufgenommen, Mitglied in der NATO zu werden. Es ist gar keine Frage, dass dies eine enorme Bedrohung für Russland ist. Wenn das Militär in der Ukraine zu einer schlagkräften Armee ausgebaut ist, was dann?

Ist überdies ausgeschlossen, dass die NATO – wie in Polen und Rumänien – irgendwann in der Zukunft auch in der Ukraine Nuklearraketen stationiert? Es gibt keinerlei Garntien, die für die Zukunft ausschließen, dass die NATO über eine “Nukleare Teilhabe”, wie sie schon in Deutschland, Italien, Belgien, Niederlande und der Türkei praktiziert wird, in Polen und Rumänien und nach einer Aufnahme der Ukraine in die NATO auch in der Ukraine Nuklearwaffen stationiert. Wer den Frieden sichern will, kann diese “Nukleare Teilhabe” nur ablehnen, wie es der russische Vertragsentwurf vorschlägt.

Auch wenn es zu keinem Einsatz von Nuklearwaffen kommt, haben die Kriege, die die westlichen Staaten mit den USA an der Spitze in den vergangen Jahren in Afghanistan, im Irak, in Lybien und Syrien führten, einen zerrüteten Staat, Elend und Chaos über die Bevölkerung hinterlassen. Niemand kann dieses Schicksal Russland wünschen.“

Hinzuzufügen bleibt: Auch der Ukraine kann niemand dieses Schicksal wünschen. Und doch ist das Elend, sind die Toten und Verwundeten jetzt schon verheerend.

References

References
1 Quelle

Solidarität mit Silvia hat gewirkt!

Lt. Artikel aus der TAZ vom 30.11.2023 stimmt der landeseigene Klinikkonzern zu, die Abmahnung aus der Personalakte zu entfernen.

Ein Sieg für Silvia Habekost!!

Hier zum Artikel:


Foto: Ingo Müller, Silvia während einer Kundgebung vor der Vivantes-Zentrale in Reinickendorf, April 2022

Silvia ist eine Pionierin der Krankenhausbewegung. Sie spricht seit vielen Jahren offen und öffentlich über die Missstände in den Krankenhäusern und die Gründe dafür.

Sie hat vielen Mut gemacht dies ebenso zu tun. Eine demokratische Gesellschaft braucht diesen Mut zur Wahrheit. Auch wenn die Wahrheit den Chefs unangenehm ist.

Silvia hat offen über die Probleme bei der Umsetzung des Tarifvertrags Entlastung bei Vivantes gesprochen. Dafür hat Vivantes sie abgemahnt. Das soll sie und andere einschüchtern.

Quelle:

Solidarität der Hafenarbeiter Griechenlands mit dem palästinensischen Volk

Die Verbände der Hafenarbeiter, Docker und Aufsichtsbeamten und Vorarbeiter Griechenlands haben folgende Erklärung abgegeben:

FÖDERATION DER HAFENARBEITER GRIECHENLANDS ( OM.Y.L.E )
UNION DER STÄNDIGEN UND PROBATIONÄREN DOCKER OLP (Hafenbehörde von Piräus)
VERBAND DER AUFSICHTSBEAMTEN UND VORARBEITER OLP

Solidarität der Hafenarbeiter Griechenlands mit dem palästinensischen Volk

Nach dem zu verurteilenden blutigen Angriff von Hamas-Kämpfern auf unbewaffnete israelische Zivilisten am 7. Oktober haben die israelischen Verteidigungskräfte eine massive Offensive gegen die Zivilbevölkerung des Gazastreifens gestartet. Die Angriffe der israelischen Streitkräfte haben während der gesamten Zeit enorme Ausmaße angenommen. Unter dem Vorwand, die Kämpfer der Hamas zu töten, wird im Grunde eine ethnische Säuberung der Palästinenser durchgeführt, die zerstörte Infrastrukturen (Krankenhäuser, Schulen, Produktionsstätten usw.) und vor allem Tausende von toten Zivilisten, darunter Tausende von toten Kindern, hinterlässt. Das unmenschliche Vorgehen der israelischen Streitkräfte hat einen Sturm der Entrüstung bei den Völkern der Welt ausgelöst.

Angesichts dieser enormen Katastrophe können wir nicht gleichgültig bleiben und schweigen. Der palästinensische Kampf um Selbstbestimmung dauert nun schon mehr als 70 Jahre und hat Hunderttausende von Opfern gefordert. Auf der anderen Seite hat der Staat Israel in Palästina alle völkerrechtswidrigen Methoden angewandt (Siedlungen, ethnische Säuberungen, Eroberung und Inbesitznahme von Gebieten usw.) und versucht, die Palästinenser von der Landkarte zu tilgen.

Vor einigen Tagen empfingen unsere Gewerkschaften Vertreter von BDS (Boykott, Desinvestition und Sanktionen), einer internationalen palästinensischen Bewegung für Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit. BDS fordert das selbstverständliche Prinzip für jedes Volk, so auch für die Palästinenser, dass sie die gleichen Rechte haben wie der Rest der Menschheit. Sie zielt auf den Boykott israelischer Produkte, die von Unternehmen hergestellt werden, die die Menschenrechte verletzen, auf den Rückzug von Investitionen in israelische Unternehmen, die die Rechte der Palästinenser verletzen, und auf die Verhängung von Sanktionen gegen Israel durch internationale Organisationen und Regierungen.

Es kann keine gerechte Lösung für Palästina geben, wenn es nicht zuerst Frieden und ein Ende der Unterdrückung durch Israel gibt. Das Völkerrecht und die einschlägigen UN-Resolutionen sehen die Gründung eines palästinensischen Staates in den Grenzen von 1967 und eine friedliche Koexistenz von Palästinensern und Israelis vor. Bis heute praktiziert der Staat Israel eine inakzeptable Diskriminierung der Palästinenser sowohl innerhalb Israels als auch eine organisierte Unterdrückung in den palästinensischen Gebieten, die an Apartheid erinnert.

Unter der israelischen Militärbesatzung sind die Palästinenser gezwungen, als Gefangene in ihrem Land zu leben, das von der illegalen Mauer umgeben ist. Die lange Belagerung des Gazastreifens und die häufigen israelischen Militärangriffe wurden von der internationalen Gemeinschaft als Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt. Angesichts der beklagenswerten Bedingungen, die Israel auferlegt, ist die gerechte Lösung für die Palästinenser eine Einbahnstraße.

Die Mitarbeiter der Hafenbehörde von Piräus erklären ihre volle Unterstützung und Solidarität mit dem palästinensischen Volk. Die Eskalation der blinden Gewalt und Zerstörung im Gazastreifen mit den jüngsten Luftangriffen auf Schulen, Krankenhäuser und politische Ziele erfüllt uns mit Entsetzen und Abscheu.

In diesem Zusammenhang erklären wir als Beschäftigte des Hafens von Piräus, dass wir uns weder an illegalen Transporten von militärischem Material, die im Hafen von Piräus beginnen oder enden, nach Israel beteiligen noch an solchen arbeiten werden, die mit der Ermordung von Zivilisten und Kindern enden. Wir werden uns in keiner Weise an den Verbrechen beteiligen, die in Gaza stattfinden.

DIE VORSTÄNDE


Dies ist ein Übersetzung der folgenden englischen Fassung:

FEDERATION OF PORT EMPLOYEES OF GREECE ( OM.Y.L.E )

UNION OF PERMANENT & PROBATIONARY DOCKERS OLP (Piraeus Port Authority)

ASSOCIATION OF SUPERVISORS AND FOREMEN OLP

Solidarity with the Palestinian People

Following the condemnable bloody attack by Hamas militants on unarmed Israeli civilians on October 7, a massive offensive has been launched by the Israel Defense Forces on the civilian inhabitants of Gaza. All this time the attacks by the Israeli armed forces have been of enormous proportions where under the pretext of killing the militants of the Hamas, basically an ethnic cleansing of the Palestinians is being carried out which leaves behind destroyed infrastructure (hospitals, schools, production facilities, etc.) and, above all, thousands of dead civilians, including thousands of dead children. The inhumane practice of the Israeli forces has provoked a storm of reaction from peoples around the world.

To this enormous catastrophe we cannot remain indifferent and silent. The Palestinian struggle for self-determination counts more than 70 years and hundreds of thousands of victims. On the other hand on the other hand, the State of Israel has implemented in Palestine all the methods that are contrary to international law (settlements, ethnic cleansing, conquest and encroachment of territory, etc.), trying to eliminate Palestinians off the map.

A few days ago, our unions welcomed representatives of the BDS (Boycott, Divestment and Sanctions), an international Palestinian movement for freedom, justice and equality. BDS claims the self-evident principle for every people, as it does for the Palestinians, that they have the same rights as the rest of humanity. It aims to boycott Israeli products produced by companies that violate human rights, the withdrawal of investments in from Israeli companies that violate Palestinian rights, and the imposition of sanctions on Israel by international organizations and governments.

There can be no just solution for Palestine if there is not first Peace and an end to Israel’s oppression. The International Law and the relevant UN resolutions provide for the establishment of a Palestinian state within the 1967 borders and peaceful coexistence of Palestinians and Israelis. To date, the State of Israel practices unacceptable discrimination against Palestinians both within Israel and organised oppression in the Palestinian territories that reminds of apartheid.

Under the Israeli military occupation, Palestinians are forced to live in their land as prisoners surrounded by the illegal wall. The long siege of Gaza and the frequent Israeli {military raids} have been condemned by the international community as war crimes and crimes against humanity. Given the deplorable conditions imposed by Israel, the just solution for the Palestinians is a one-way street.

The employees of the Piraeus Port Authority declare their full support of and express our solidarity with the Palestinian people. Η escalation of the blind violence and destruction taking place in Gaza with the recent air strikes on schools, hospitals and political targets, is a source of horror and disgust to us.

In this context, as workers at the port of Piraeus we declare that we will neither participate nor work in illegal transport of military material starting or stopping at the Piraeus Port to Israel that ends up murdering civilians and children. We will not be in any way complicit in the crime that is taking place in Gaza.

THE BOARDS

Der verbandsfreie Streik im Hamburger Hafen

Am 6. und 7. November streikten die Hamburger Hafenarbeiterinnen und -arbeiter (HHLA) ohne dass die Gewerkschafft ver.di dazu aufgerufen hatte oder diesen Strek nachträglich übernahm. Es war also ein verbandsfreier („wilder“) Streik. Er richtete sich gegen den geplanten Teilverkauf der HHLA an die weltweit größte Reederei MSC. Die HHLA ist noch überwiegend in städtischer Hand.

Über den Streik am 7. November heißt es im express 11/2023:

„… im Laufe des Tages erhöht die Geschäftsleitung den Druck auf die Beschäftigten. …  Am Abend des 7. November, nach insgesamt vier bestreikten Schichten, wird der Streik beendet. Bis zum Ende des Streiks am Dienstagabend haben mindestens 50 Beschäftigte eine Abmahnung erhalten. Die Ansage der Geschäftsleitung ist eindeutig und schüchtert viele Beschäftigte ein: Mit jedem weiteren Streiktag folgt eine weitere Abmahnung. 50 weitere Abmahnungen seien bereits vorbereitet und könnten sofort verteilt werden. Im Zweifel würden auch fristlose Kündigungen ausgesprochen werden. Unter dem Eindruck des massiven Drucks und der fehlenden Ausweitung des Streiks auf die anderen Terminals beenden die Beschäftigten ihre Aktion.“[1]express 11/2023, S. 1 f.; über die Abmahnungen berichtete auch die Hamburger Morgenpost, so die Perspektive vom 10.11.2023

Mit diesem verbandsfreien Streik haben die Beschäftigten des Hamburger Hafens demonstriert, dass sie sich nicht an die Kette des Rechts legen lassen. Denn nach der geltenden Rechtsprechung sollen verbandsfreie Streiks verboten sein. Auch könnte in Frage gestellt werden, ob das Ziel des Streiks – Verhinderung des Verkaufs an MSC – ein erlaubtes Streikziel ist.

Der Bericht zeigt aber auch die Waffen, die die Rechtsprechung den Unternehmern mit der Illegalisierung des verbandsfreien Streiks und den Beschränkungen der erlaubten Streikziele in die Hand gegeben hat: Die Abmahnung und dann die drohende fristlose Kündigung. 

Der Streik zeigt nachdrücklich, wie wichtig es ist, dass die restiktive deutsche Rechtsprechung zum Streikrecht beendet wird. Das gilt sowohl für das Verbot des verbandsfreien Streik als auch für die verbotenen Streikziele.

In dem zitierten Bericht über den Streik im Hamburger Hafen heißt es, dass die Beschäftigten nicht nur unter „dem Eindruck des massiven Drucks“ ihren verbandsfreien Streik beendeten, sondern auch wegen der „fehlenden Ausweitung des Streiks auf die anderen Terminals.“ Je mehr sich ein solcher Streik ausweitet, desto wirksamer ist er. Desto leichter ist es auch, Disziplinarmaßnahmen der Gegenseite abzuwehren. Die Möglichkeit, das Streikziel durchzusetzen, und der Schutz vor Disziplinarmaßnahmen wachsen mit der Masse der Streikenden.

Es gab Gründe genug für eine Ausweitung des Streiks: „Der vierte große Containerterminal im Hamburger Hafen gehört … Eurogate. Dort wird derzeit noch viel Ladung von MSC-Schiffen umgeschlagen. Diese Ladung von einem Eurogate- an einen HHLA-Terminal zu verlagern, ist keine Lösung für die geringe Auslastung des Hamburger Hafens.“[2]express 11/2023

„Neben den Beschäftigten der HHLA sind am Montagabend auch solidarische Beschäftigte von Eurogate und aus den sognannten Lasch-Betrieben vor Ort. Denn von einem Verkauf der HHLA-Anteile wären auch die umliegenden Hafenbetriebe betroffen.“[3]express 11/2023, S. 1 f. Sonja Petersen, Betriebsrätin und ver.di Vertrauensfrau bei der HHLA befürchte, dass durch das Verlegen von Umschlagsmengen die Reederei in Zukunft versuchen könne, die Beschäftigten der einzelnen Betriebe untereinander zu spalten. … Neu seien diese Spaltungsversuche durch die Konzernbosse nicht.[4]express 11/2023, S. 1 f. „Dieses Spiel gibt es seit vielen Jahren und hat den Beschäftigten auf keiner Seite langfristig geholfen. Leider stirbt aber derzeit jeder für sich allein“[5]express 11/2023, S. 1 f.. Nervös blicken die Arbeiter:innen während ihres Streiks auf die beiden weiteren Terminals der HHLA, das Containerterminal Altenwerden (CTA) und das Containerterminal Tollerort (CTT), in der Hoffnung, dass sich die Kolleg:innen dem spontanen Streik anschließen könnten. Bis zum Ende jedoch gelingt es nicht, den Streik auf diese Bereiche auszuweiten.“[6]express 11/2023, S. 1 f.

Dieser Streik belegt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, dass sich die Beschäftigten über die völkerrechtswidrigen Einschränkungen des deutschen Streikrechts hinwegsetzen. Wie sollen sie sich sonst gegen die drohende Privatisierung und deren schlimmen Folgen für die Beschäftigten und die ganze Stadt wehren?

„Insgesamt arbeiten im HHLA-Konzern 6.700 Beschäftigte, 2003 wurde die HHLA in einzelne GmbHs aufgespalten. „Ziel war es seinerzeit, Beteiligungen an einzelnen Terminals zu ermöglichen,“ erläutert Sonja Pertersen im Gespräch. „Es gab die Erwartungshaltung, dass sich durch die Beteiligung von Partnern, im Wesentlichen von Reedern, Abfertigungsmenden und weiteres Geschäft an Terminals binden ließe.“ Anders als die Beteiligungen an einzelnen Firmen blieb die HHLA-Holding als Dach der einzelnen GmbHs bis 2006 komplett im Besitz der Stadt.“[7]express 11/2023, S. 10 ff. Als der Senat versuchte, die HHLA wie viele andere städtische Betriebe um jeden Preis zu privatisieren, wehrten sich die Beschäftigten vehement, so dass der Versuch scheiterte.[8]express 11/2023, S. 10 ff.. Nur 30 Prozent der Aktien wurden in Streubesitz verkauft. „Für uns als Beschäftigte war und ist es wichtig, dass die HHLA ein öffentliches Unternehmen und der Einfluss der Freien und Hansestadt auf die Unternehmens- und damit auch Hafenpolitik erhalten bleibt,“ wird Sonja Pertersen zitiert. Dabei waren auch schon die Beteiligungen an einzelnen Containerterminals unter den Hafenbeschäftigten nicht unumstritten.[9]express 11/2023, S. 10 ff.. Doch der jetzt geplante Teilverkauf der HHLA habe nun eine „völlig andere Qualität“ als frühere Terminalbeteiligungen, gibt Sonja Petersen zu verstehen. Nach einer Umstrukturierung der HHLA soll MSC knapp unter 50 Prozent der Anteile kaufen, wobei MSC die 30 Prozent Aktien, die jetzt schon in Streubesitz sind, ebenfalls übernehmen will[10]siehe die Perspektive vom 10.11.2023 sowie die FAZ vom 7.11.2023. Allerdings meldete die ZEIT am 21.11.2023, MSC seien erst 3,9 Prozent der Aktien „angedient“ worden habe.[11]die ZEIT vom 21.11.2023; siehe auch Tagesschau vom 23.11.2023 Die Stadt Hamburg soll knapp über 50 Prozent behalten.

Nach dem Bericht im express sind die Würfel noch nicht gefallen. Der express: „Noch ausstehend ist zudem die Zustimmung der Hamburger Bürgerschaft zu dem geplanten Deal. Die Teilprivatisierung kann also noch verhindert werden.“[12]siehe auch die Hamburger Morgenpost vom 7.11.2023 in Pressreader

Ein interessanter Bericht über eine Versammlung am 11. November 2023 vor dem Hamburger Rathaus unter dem Motto: „Kein Verkauf von Stadteigentum! Unser Hafen, nicht euer Casino!“ ist hier nachzulesen. Siehe auch die Junge Welt vom 8.11.2023.

References

References
1 express 11/2023, S. 1 f.; über die Abmahnungen berichtete auch die Hamburger Morgenpost, so die Perspektive vom 10.11.2023
2 express 11/2023
3, 4, 5, 6 express 11/2023, S. 1 f.
7, 8, 9 express 11/2023, S. 10 ff.
10 siehe die Perspektive vom 10.11.2023 sowie die FAZ vom 7.11.2023
11 die ZEIT vom 21.11.2023; siehe auch Tagesschau vom 23.11.2023
12 siehe auch die Hamburger Morgenpost vom 7.11.2023 in Pressreader

Zwei Menschen – eine Rede

Iris Hefets und Nadja Samour hielten am 25. November 2023 auf der großen Kundgebung „Nein zum Kieg!“ in Berlin eine bemerkenswerte Rede, auf die wir hier aufmerksam machen wollen.

Der Text der Rede kann auf der website von Evelyn Hecht-Galinski nachgelesen werden.

Die Rede der beiden in Ton und Bild:

weitere Info über Iris Hefets sind hier nachzulesen:

Iris Hefets (Jüdische Stimme) über Antisemitismus, Irsrael, Gaza, deutsche Schuld | MERATV

14.04.2015: Interview mit Iris Hefets: „Pilgerfahrt nach Ausschwitz“

09.03.2019: Rede von Iris Hefets anlässlich der Verleihung des Göttinger Friedenspreises

weitere Info über Nadja Samour:

18.07.2019: „Say My Name“: Die Politik des Nicht-Namensgebens

18.10.2023: Wir treffen Nadija Samour, eine Strafverteidigerin, die mit einer Flut von Verfahren gegen Palästinenser und ihre Unterstützer in Berlin beschäftigt war.

25. November 2023 – Bericht über bundesweite Demo in Berlin

Es ist Zeit, dass wir Bürgerinnen und Bürger uns wieder stärker in die politischen Auseinandersetzungen einmischen. Deshalb rufen wir auf, am 25.11 – am Samstag vor der Verabschiedung des Bundeshaushaltes – gemeinsam für Frieden und Abrüstung, Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine und Friedensverhandlungen zu demonstrieren.”

Auszug aus dem Aufruf zur bundesweiten Demo.


20.000 in Berlin für eine andere Zeitenwende

Von Jochen Gester

„Dem fies-feuchten Winterwetter zum Trotz hatten sich am Samstag, dem 25. 11 nach glaubwürdigen Angaben der Veranstalter gut 20 000 Friedensbewegte in der Bundeshauptstadt zu Kundgebungen und einer Demonstration versammelt. Es dauerte bis in den fortgeschrittenen Abend, bis dass diese Protestaktion gegen die Wiederkehr des Krieges und die Militarisierung der Republik Spuren in den Medien hinterlassen hatte. Zuerst war von einer Demo einiger Tausend die Rede. Erst gegen 22 Uhr konnte man dann lesen, dass sich hier nach Polizeiangaben 10 000 Menschen versammelt hatten. Auf jeden Fall konnten die Demonstrant:innen einen machtvollen Zug durch das Regierungsviertel organisieren, der auch ohne sichtbare Störungen ablief. Dies mag auch daran gelegen haben, dass es am Samstag keinerlei Versuche rechter Akteure gab, sich als Friedensaktivisten getarnt unter die Menge zu mischen. Im Vorfeld war auch mehr als deutlich seitens der Organisatoren klargestellt worden, dass diese Chamälions unerwünscht sind. Auch hat wohl die Vereinbarung der Veranstalter, das Zeigen von Nationalfahnen nicht zuzulassen – was auch kontrolliert wurde – die Lust an einer solchen Demo in dieser Szene deutlich gedämpft.

Prägend waren am Samstag Meinungskundgebungen aller Art, bei denen die Sorge und auch die Empörung darüber zum Ausdruck kam, dass die herrschende Politik die Chancen zu einer friedlichen Entwicklung der Beziehungen zwischen den den nationalen Konfliktparteien in Europa sowie in Nahost torpediert statt fördert. Die Gesamtaktion hatte ein deutlich linkeres Profil als die vorangegangene Großdemo im Februar. Die meisten Gruppen der arbeiterbewegungsorientierten Linken waren vertreten und auch die auf der Bühne gehaltenen Redebeiträge argumentierten mehrheitlich aus einer Tradition des linken Antimilitarismus. Dies blieb auch den meinungsbildenden Medien nicht verborgen. Die gewerkschaftliche Linke war ebenfalls präsent und setzte durch ihre organisierte Teilnahme auch einen klaren Kontrapunkt zur Politik der Vorstände, die sich wohl darüber abgesprochen hatten, nicht durch Unterstützung einer Aktion, die offen das Programm der sog “Zeitwende” infragestellte, die Gesprächskanäle in die Zentralen der Macht zu verbauen. Ausdruck des völkerverbindenden und antirassisstischen Geistes, der diese Demonstration prägte, war auch der gemeinsame Auftritt von Iris Hefets von der Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost und der deutsch-palästinensischen Rechtsanwältin Nadjia Samour, die verdeutlichen konnten, welcher Geist wirklich hinter der verkündeten Staatsräson einer großen Koalition aus Regierung und Opposition steckt.“

Besten Dank an Jochen Gester für diesen Artikel.


Fotogalerie:

Foto: Ingo Müller


Videomitschnitte

Begrüßungsrede der Organisatoren der Friedensdemo in Berlin am 25.11.2023 Reiner Braun
Gemeinsame Rede von Iris Hefets und Nadja Samour
Rede Michael Müller (ehem. Staatsekretär im Umweltministerium, MdB a.D., Vorsitzender der NaturFreunde)
Rede Sarah Wagenknecht (MdB, BSW) [1]BSW = Bündnis Sahra Wagenknecht
Rede Ates Gürpinar (stellvertr. Vorsitzender DIE LINKE)
Redebeitrag Michael von der Schulenburg (Diplomat, ehem. Assistant General Secretary des UN Generalsekretärs)
Rede Prof. Dr. Gabriele Krone Schmalz Friedensdemo Berlin 25 11 2023

Alle Videobeiträge von

Frieden jetzt! – Peace now!


Friedenskanal Hamburg

Berichterstattung aus der Hamburger Friedensbewegung zur

„Nie wieder Krieg – Demo in Berlin 25.11.2023 mit Wagenknecht, Krone-Schmalz u. von der Schulenburg“


00:00
Hans-Dietrich Springhorn 01:00 Jutta Kausch-Henken (FriKo Berlin) 01:58 Emre Ögüt (DIDF) 02:28 Christine 03:23 Demozug Trommler 1 03:32 Christa Weber (Musik) 04:47 Demozug Trommler 2 05:04 Reiner Braun (IPB) 07:19 Demozug Kopfbanner 07:25 Metin Kaya (MdHB) 07:57 Sahra Wagenknecht 13:25 Andreas Grünwald (Hamburger Forum) 15:55 Charly Braun (DGB Kreisvorsitzender Heidekreis) 17:19 Demozug Sprechchöre 1 17:29 Gabriele Krone-Schmalz (Journalistin und Publizistin) 23:48 Pablo Miro (Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht) 25:32 Demozug Sprechchöre 2 28:04 Michael von der Schulenburg (ex Diplomat OSZE und UN) 31:16 Pablo Miro (Julian Assange) 32:49 Wiebke Diehl (Journalistin und Autorin) 33:06 Michael Müller (Naturfreunde Deutschlands) 39:57 Ates Gürpinar (Die Linke)

Quelle:


References

References
1 BSW = Bündnis Sahra Wagenknecht