Berlin, 29.07.2025 Nr. 155 Landesbezirk Berlin-Brandenburg www.bb.verdi.de P R E S S E I N F O R M A T I O N Opfer der Krankenhausreform: KMG-Klinik in Wittstock soll schließen Die 180 Beschäftigten der KMG-Klinik in Wittstock wurden Anfang vergangerner Woche in einer Mitarbeiterversammlung über die geplante Schließung des Standortes informiert. Laut der Geschäftsführung sei dieser Schritt unausweichlich, da durch die Krankenhausreform die Klinik in der bestehenden Struktur ab 2027 keine Patienten mehr behandeln dürfe. Im Vorfeld wurden weder die Beschäftigten, die Betriebsräte oder ver.di über die geplanten Schritte informiert. „Wir fordern die Landesregierung und das Gesundheitsministerium auf, sofort zu handeln und ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag einzuhalten, dass alle Krankenhausstandorte als Orte der Gesundheitsversorgung erhalten bleiben. Es ist nicht egal, ob es ein Krankenhaus am Ort gibt oder erst 30 bis 40 km weiter. Es muss eine funktionierende Notfallversorgung und ein medizinisches Grundangebot geben, die für alle erreichbar sind. Die Menschen vor Ort brauchen eine wohnortnahe Grundversorgung “ erklärt Benjamin Roscher stellv. ver.di-Landesbezirksleiter für Berlin-Brandenburg. Laut KMG sollen die Leistungen der inneren Medizin nach Pritzwalk und die geriatrischen Leistungen aus Pritzwalk nach Kyritz verlagert werden. „Die Schließung in Wittstock und die Umstrukturierung in Pritzwalk und Kyritz betrifft alle Beschäftigten. Es braucht zeitnah eine sozialverträgliche Lösung für die Beschäftigten aller Berufsgruppen und eine berufliche Perspektive. Es kann keine erfolgreiche Umstrukturierung ohne von den Beschäftigten mitentwickelte Personalstrategie geben“, so Gisela Neunhöffer stellv. Landesfachbereichsleiterin Gesundheit ver.di Berlin-Brandenburg. Neunhöffer kritisierte auch, dass Träger wie die KMG Fakten schaffen und einen Kahlschlag der Gesundheitsversorgung einleiten, bevor die Krankenhausplanung des Landes abgeschlossen ist und bevor geklärt ist, wie die wegfallenden Strukturen vor Ort ersetzt werden. „Wir fordern von den Trägern ein Moratorium für Strukturveränderung, solange eine bedarfsgerechte Versorgung nicht geplant und abgesichert ist. Dabei muss auch geklärt werden, ob und inwieweit ambulante Strukturen überhaupt aufgebaut werden können, die die Krankenhausversorgung vor Ort ersetzen können“ so Neunhöffer. _______________________________________________________________________________ Sollten Sie Anregungen haben oder aber kein Interesse an einem weiteren kostenlosen Bezug der Presseinformationen, so schicken Sie bitte eine formlose E-Mail an presse.bb@verdi.de Herausgeber: ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Pressestelle des Landesbezirks Berlin Brandenburg Kalle Kunkel Am Bahnhof Westend 3 14059 Berlin