Die Europäer als Kriegstreiber

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Wer hat den Prozess begonnen, der vielleicht zu einem Friedensvertrag führt? Nicht die europäischen Regierungen.

Jeden Abend in den Nachrichten hieß es Jahr für Jahr: „Wir stehen an der Seite der Ukraine. Die Ukraine wird nicht auf ukrainische Gebiete verzichten, nicht auf die Krim und nicht auf die Gebiete, die Russland im Laufe dieses Krieges besetzt hat. Russland muss die besetzten Gebiete verlassen.“

Sie hätten den Krieg schon im Jahr 2022, kurze Zeit, nachdem er begonnen wurde, wieder beenden können. Ja, sie hätten Krieg von Anfang an verhindern können. Aber sie haben es nicht getan, sie haben weiter in Kauf genommen, dass Tausende, Zehntausende, Hundertausende getötet wurden. Sie haben in Kauf genommen, dass endlos zerstört wurde.

Keine europäische Regierung hat bisher erklärt: „Es wird keinen Frieden geben, wenn die Ukraine nicht auf Gebiete verzichtet.“

Keine europäische Regierung hatte bisher erklärt: „Die Ukraine kann diesen Gebietsverzicht verweigern. Aber dann wird der Krieg weitergehen. Dann sterben weiter Menschen. Und wofür? Am Ende bleibt nur noch mehr Zerstörung. Am Ende bleiben nur noch mehr Tote. Die Ukraine wird diese Gebiete nicht mehr zurückgewinnen.“

Keine europäische Regierung hat bisher der Ukraine aufgefordert, auf Gebiete zu verzichten, um den Krieg zu beenden.

Nun erklärt der US-amerikanische Präsident: „Es kann nur Frieden geben, wenn die Ukraine auf alle Gebiete verzichtet, die Russland besetzt hält, auf die Krim und weitere besetzte Gebiete.“

Und siehe da: Auf einen Schlag wendet sich das Blatt. Alle europäischen Regierungen rücken von ihrer bisherigen Position ab und gehen davon aus, dass die Ukraine auf Gebiete verzichten muss, auf die Krim und auf andere Gebiete, die Russland im Laufe dieses Krieges besetzt hat, auch wenn der Tausch von Gebieten nicht ausgeschlossen wird.

Ein Frieden scheint näher als je zuvor.

Was waren also die europäischen Regierungen bisher anderes als Kriegstreiber?