Nikaragua ./. USA

Urteil des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag vom 27. Juni 1986:
RECHTSSACHE BETREFFEND MILITÄRISCHE UND PARAMILITÄRISCHE
AKTIVITÄTEN IN UND GEGEN NICARAGUA

Am 27. Juni 1986 verkündete der Internationale Gerichtshof in Den Haag[1]https://www.icj-cij.org/en, dass die USA gegen das Völkerrecht verstoßen haben und zum Schadenersatz verpflichtet sind, weil sie die Häfen Nikaraguas verminten und damit den Zugang zu den Häfen blockierten[2]https://www.icj-cij.org/public/files/case-related/70/070-19841126-JUD-01-00-EN.pdf.

Aus der Pressemitteilung des Gerichtshofs aus Anlass der Urteilsverkündung:

„Am 9. April 1984 reichte Nicaragua einen Antrag auf Einleitung eines Verfahrens gegen die Vereinigten Staaten von Amerika ein, zusammen mit einem Antrag auf Erlass vorläufiger Maßnahmen im Zusammenhang mit einer Streitigkeit über die Verantwortung für militärische und paramilitärische Aktivitäten in und gegen Nicaragua. Am 10. Mai 1984 erließ der Gerichtshof einen Beschluss über die Anordnung vorläufiger Maßnahmen. Eine dieser Maßnahmen verlangte von den Vereinigten Staaten die sofortige Einstellung und Unterlassung aller Maßnahmen, die den Zugang zu nicaraguanischen Häfen beschränken, insbesondere das Verlegen von Minen. Der Gerichtshof wies auch darauf hin, dass das Recht auf Souveränität und politische Unabhängigkeit, das Nicaragua wie jeder andere Staat besitzt, in vollem Umfang zu achten ist und nicht durch Handlungen gefährdet werden darf, die dem Grundsatz des Verbots der Androhung oder Anwendung von Gewalt und dem Grundsatz der Nichteinmischung in Angelegenheiten, die in die innerstaatliche Zuständigkeit eines Staates fallen, zuwiderlaufen. Der Gerichtshof hat in dem genannten Beschluss außerdem beschlossen, dass das Verfahren zunächst die Fragen der Zuständigkeit des Gerichtshofs und der Zulässigkeit der nicaraguanischen Beschwerde behandeln soll. Unmittelbar vor Abschluss des schriftlichen Verfahrens in dieser Phase reichte El Salvador gemäß Artikel 63 der Satzung eine Erklärung über den Beitritt zur Rechtssache ein und beantragte die Erlaubnis, die Unzuständigkeit des Gerichtshofs für die Behandlung der Klage Nicaraguas geltend zu machen. In seinem Beschluss vom 4. Oktober 1984 entschied der Gerichtshof, dass die Interventionserklärung El Salvadors unzulässig sei, da sie sich auf die Zuständigkeitsphase des Verfahrens beziehe.

Nach Anhörung der Argumente beider Parteien im Rahmen öffentlicher Anhörungen vom 8. bis 18. Oktober 1984 erließ der Gerichtshof am 26. November 1984 ein Urteil, in dem er sich für zuständig erklärte und die Klage Nicaraguas für zulässig erklärte. Insbesondere stellte er fest, dass die nicaraguanische Erklärung von 1929 gültig war und dass Nicaragua daher berechtigt war, die Erklärung der Vereinigten Staaten von 1946 als Grundlage für die Zuständigkeit des Gerichtshofs geltend zu machen (Artikel 36 Absätze 2 und 5 der Satzung). Das anschließende Verfahren fand in Abwesenheit der Vereinigten Staaten statt, die am 18. Januar 1985 ankündigten, dass sie „nicht beabsichtigen, sich an weiteren Verfahren im Zusammenhang mit diesem Fall zu beteiligen“. Vom 12. bis 20. September 1985 hörte der Gerichtshof die mündlichen Ausführungen Nicaraguas und die Aussagen der fünf von ihm benannten Zeugen. Am 27. Juni 1986 verkündete der Gerichtshof sein Urteil in der Hauptsache. Die Feststellungen beinhalteten die Zurückweisung der von den Vereinigten Staaten vorgebrachten Rechtfertigung der kollektiven Selbstverteidigung in Bezug auf die militärischen oder paramilitärischen Aktivitäten in oder gegen Nicaragua und die Feststellung, dass die Vereinigten Staaten die durch das Völkergewohnheitsrecht auferlegten Verpflichtungen verletzt hatten, sich nicht in die Angelegenheiten eines anderen Staates einzumischen, keine Gewalt gegen einen anderen Staat anzuwenden, die Souveränität eines anderen Staates nicht zu verletzen und den friedlichen Seehandel nicht zu unterbrechen. Der Gerichtshof stellte außerdem fest, dass die Vereinigten Staaten gegen bestimmte Verpflichtungen aus einem bilateralen Vertrag über Freundschaft, Handel und Schifffahrt von 1956 verstoßen und Handlungen begangen haben, die geeignet sind, diesen Vertrag seinem Ziel und Zweck zu entziehen.

Er entschied, dass die Vereinigten Staaten verpflichtet seien, alle Handlungen, die eine Verletzung ihrer rechtlichen Verpflichtungen darstellten, unverzüglich einzustellen und zu unterlassen, und dass sie für alle Schäden, die Nicaragua durch die Verletzungen der Verpflichtungen aus dem Völkergewohnheitsrecht und dem Vertrag von 1956 entstanden seien, Wiedergutmachung leisten müssten, wobei die Höhe dieser Wiedergutmachung in einem späteren Verfahren festzusetzen sei, wenn die Parteien keine Einigung erzielen könnten. Der Gerichtshof setzte daraufhin durch einen Beschluss Fristen für die Einreichung von Schriftsätzen der Parteien zur Frage der Form und der Höhe der Entschädigung fest, und das Memorial Nicaraguas wurde am 29. März 1988 eingereicht, während die Vereinigten Staaten sich weiterhin weigerten, sich an dem Verfahren zu beteiligen. Im September 1991 teilte Nicaragua dem Gerichtshof unter anderem mit, dass es das Verfahren nicht fortsetzen wolle. Die Vereinigten Staaten teilten dem Gerichtshof mit, dass sie die Einstellung des Verfahrens begrüßten, woraufhin der Fall durch eine Verfügung des Präsidenten vom 26. September 1991 von der Liste des Gerichtshofs gestrichen wurde ….“[3]Quelle: https://www.icj-cij.org/en/case/70; abgerufen am 2011.2022

Die USA weigerten sich, das Urteil anzuerkennen.


Saalkundgebung „Streikrecht ist Menschenrecht!“

Am 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte organisiert die Kampagen für ein umfassendes Streikrecht eine Saal-Kundgebung unter dem Motto „Streikrecht ist Menschenrecht“ in Berlin. Bei der Saal-Kundgebung wird es kurze Beiträge von Akteur*innen geben, die über die Einschränkungen im Streikrecht in Deutschland informieren und von ihren Erfahrungen aus der Praxis berichten. Auch die Streikrechtsverletzungen international sollen thematisiert werden. Es wird die Möglichkeit für einen Austausch und ein Kennenlernen geben.

Saal-Kundgebung | 10.12. | 18 Uhr | Kiezraum auf dem Dragonerareal | Mehringdamm (hinter dem Finanzamt, Einmündung der Obentrautstraße) | 10963 Berlin

Mit Beiträgen von:

DGB Friedrichhain-Kreuzberg, Benedikt Hopmann (Rechtsanwalt von Gorillas-Beschäftigten), Lucy Redler (Autorin von Politischer Streik in Deutschland nach 1945), Fernando Bolaños (Gorillas Workers Collective), David Sebastian Schumann (ver.di-Sekretär Rechtschutz und Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen (VDJ), Annika Cory (Ver.di Betriebsgruppe Botanischer Garten), Dirk Linder (IG Metall Koordination Siemens International), Junge GEW Berlin, Gisela Notz (Autorin und Historikerin), Haydar Deniz (Eğitim Sen/Lehrergewerkschaft Türkei), Florian Wilde (Referent Gewerkschaftliche Erneuerung, Rosa-Luxemburg-Stiftung), Martin Bechert (Rechtsanwalt von Gorillas-Beschäftigten), Berliner Krankenhausbewegung von ver.di (angefragt) und Inicjatywa Pracownicza (IP) (angefragt)

Moderation: Bärbel Schönafinger (labournet.tv.)

Einladung zur Saal-Kundgebung: „Streikrecht ist Menschenrecht“

Die Bundesrepublik Deutschland hat eines der rückständigsten und restriktivsten Streikrechte in Europa. Am Tag der Menschenrechte wollen wir darauf aufmerksam machen und unser elementares und soziales Menschenrecht auf Streik einfordern. Arbeitsniederlegungen werden in der deutschen herrschenden Rechtsprechung als illegal betrachtet, wenn sie nicht von einer Gewerkschaft ausgerufen werden und wenn nicht für Ziele gestreikt wird, die sich in einem Tarifvertrag abbilden lassen. Spontane Streiks und Streiks für politische Forderungen werden somit hierzulande kriminalisiert. Der Jurist Hans Carl Nipperdey, der das nationalsozialistische Arbeitsrecht mitverfasste, lieferte 1953 die rechtliche Begründung für das Verbot des politischen und verbandsfreien Streiks. Bei Streiks, die laut dem herrschenden Rechtsverständnis als rechtswidrig eingestuft werden, können unsere Gewerkschaften auf Schadensersatz verklagt werden und damit ist ihre Existenz bedroht.

Das Streikrecht ist ein Menschenrecht und es muss umfassend sein. Massive Preissteigerungen, hohe Mieten oder Heizkosten sind alles Themen, die nicht in einem Tarifvertrag geregelt werden, aber das Leben der Beschäftigten unmittelbar betreffen. Um dagegen wirksam aktiv zu werden, sind Streiks ein wichtiges Mittel. Mit dem restriktiven Streikrecht in Deutschland wird die Handlungsfähigkeit von uns als Beschäftigten und Gewerkschafter*innen eingeschränkt. Ein Klimastreik, ein feministischer Streik, ein Streik gegen Aufrüstung und Krieg, ein Streik gegen die Abwälzung der Krise auf die Lohnabhängigen darf nicht weiter durch die deutsche Rechtsprechung illegalisiert werden. Auch Beamt*innen darf das Streikrecht nicht verwehrt werden.

Besonders in prekären Beschäftigungsverhältnissen mit befristeten Verträgen legt das deutsche Streikrecht den Beschäftigen Steine in den Weg bei ihrem Kampf für bessere Arbeitsbedingungen. Monatelang kämpften die Rider des Lieferdienstes Gorillas für bessere Arbeitsbedingungen und streikten. Da die Arbeitsniederlegungen spontan waren, galt der Ausstand als „wilder Streik“. Gorillas sprach fristlose Kündigungen gegen zahlreiche Beschäftigte aus. Anfang 2023 stehen dazu weitere Prozesse gegen die Kündigungen an.

Wir setzen uns für ein umfassendes Streikrecht im Sinne von Artikel 6 der europäischen Sozialcharta und dem Übereinkommen 87 der Internationalen Arbeitsorganisation ein. Der Bundestag stimmte schon vor Jahrzehnten diesen internationalen Verträgen zu. Ein pauschales Verbot des Beamtenstreiks, des verbandslosen Streiks und die Beschränkung des Streikrechts auf tariflich regelbare Ziele sind mit den Vorgaben des Völkerrechts unvereinbar. Unsere Gewerkschaften forderten bisher vergeblich die Beachtung dieser Verträge durch die Rechtsprechung. Streikrechte sind elementare und soziale Menschenrechte, die von uns als Gewerkschaftsbewegung erkämpft werden müssen!

Mit unserer Kampagne wollen wir den Kampf für ein umfassendes Streikrecht stärken und uns als Aktive aus den Gewerkschaften und sozialen Bewegungen zu diesem Thema vernetzen. Am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, laden wir ein zu einer Saal-Kundgebung. Es wird kurze Beiträge von Akteur*innen geben, die über die Einschränkungen im Streikrecht informieren und die von ihren Erfahrungen aus der Praxis berichten. Auch die Streikrechtsverletzungen international sollen thematisiert werden. Es wird die Möglichkeit für einen Austausch und ein Kennenlernen geben, von Akteur*innen, die in Berlin sind und zu dieser Thematik arbeiten.

Statement: Streikrecht ist Menschenrecht!

Die Bundesrepublik Deutschland hat eines der rückständigsten und restriktivsten Streikrechte in Europa. Arbeitsniederlegungen werden in der deutschen herrschenden Rechtsprechung als illegal betrachtet, wenn sie nicht von einer Gewerkschaft ausgerufen werden und wenn nicht für Ziele gestreikt wird, die sich in einem Tarifvertrag abbilden lassen. Spontane Streiks und Streiks für politische Forderungen werden somit hierzulande kriminalisiert.


Massive Preissteigerungen, hohe Mieten oder Heizkosten sind alles Themen, die nicht in einem Tarifvertrag geregelt werden, aber das Leben von uns unmittelbar betreffen. Um dagegen wirksam aktiv zu werden, sind Streiks ein wichtiges Mittel. Mit dem restriktiven Streikrecht wird die Handlungsfähigkeit von uns als Beschäftigten und Gewerkschafter*innen eingeschränkt. Ein Klimastreik, ein feministischer Streik, ein Streik gegen Aufrüstung und Krieg, ein Streik gegen die Abwälzung der Krise auf die Lohnabhängigen, darf nicht weiter durch die deutsche Rechtsprechung illegalisiert werden. Auch Beamt*innen darf das Streikrecht nicht verwehrt werden.

Wir setzen uns für ein umfassendes Streikrecht im Sinne von Artikel 6 der europäischen Sozialcharta und dem Übereinkommen 87 der Internationalen Arbeitsorganisation ein. Der Bundestag stimmte schon vor Jahrzehnten diesen internationalen Verträgen zu. Ein pauschales Verbot des Beamtenstreiks, des verbandslosen Streiks und die Beschränkung des Streikrechts auf tariflich regelbare Ziele, sind mit den Vorgaben des Völkerrechts unvereinbar. Unsere Gewerkschaften forderten bisher vergeblich die Beachtung dieser Verträge durch die Rechtsprechung. Streikrechte sind elementare und soziale Menschenrechte, die von uns erkämpft werden müssen!

Als Kampagne wollen wir unser elementares und soziales Menschenrecht auf Streik einfordern, die Diskussionen über das Streikrecht in den Gewerkschaften neu eröffnen und uns als Aktive aus den Gewerkschaften und sozialen Bewegungen zu diesem Thema vernetzen. Mach mit

Kontaktiert uns unter: streikrecht@riseup.net

Verhandlungsergebnis in der Metallindustrie: Tariferhöhung von 8,5 % – mehr als gefordert!

Autor: Klaus Murawski

„Solidarität gewinnt!“ ein tolles Motto für eine Tarifauseinandersetzung in schwierigen Zeiten. Viele Kolleg*innen hatte ich bei den Warnstreikwochen in Berlin getroffen die entschlossen für mehr Geld auf der Straße waren. Wichtig war Allen endlich mal wieder eine Erhöhung der Stundenlöhne – nicht nur Einmalzahlungen. Das wurde erreicht!

Bis Freitag waren bundesweit 900.000 Metallerinnen und Metaller bei den Warnstreiks dabei! In der Nacht zum 18.11. nun der Pilotabschluss in Baden-Württemberg:

  • Zu Beginn des Jahres 2023 gibt es die erste Stufe der Inflationsausgleichsprämie von 1500 Euro.
  • Im Juni desselben Jahres erhöhen sich die Entgelte um 5,2 Prozent.
  • Anfang 2024 erhalten die Beschäftigten die zweite Stufe der Inflationsausgleichsprämie von 1500 Euro.
  • Die Entgelte steigen im Mai 2024 um 3,3 Prozent. Dann sind die Entgelte in zwei Stufen um insgesamt 8,5 Prozent gestiegen.

Dieser Abschluss wird sicherlich in den nächsten Tagen auch auf alle Tarifgebiete übertragen, auch auf Berlin-Brandenburg-Sachsen.

Fazit:

Beide Inflationsausgleichsprämien sind steuer- und sozialabgabenfrei und kommen damit zu 100 Prozent aufs Konto. Ist das gut? Generell nicht, denn der Staat benötigt Steuern für die Krisenlasten, die Kranken und Pflegkassen haben Defizite und die Rentenbeiträge entfallen ebenfalls. Die Arbeitgeber sollten so nicht entlastet werden denn diese Entlastung geht letztendlich auf unsere Kosten.

In Berlin hat die Solidarität auch direkte Früchte getragen, denn es wurden während der Warnstreiks mehr als 500 neue Mitglieder für die IG Metall geworben. Viele hätten sich 24 Stundenstreiks gewünscht, aber dazu bedarf es noch mehr Kampfbetriebe wo wenigstens 2/3 der Beschäftigten auch organisiert sind. In dieser Tarifrunde wurde dafür ein weiterer Schritt getan und jetzt haben wir 24 Monate Zeit um uns noch besser zu organisieren.

Wir danken Klaus Murawski für diesen Beitrag, den wir vom Forum gewerkschaftliche Linke Berlin übernommen haben.

Hier die Pressemitteilung des Vorstandes zum Pilotabschluss der IG Metall.

IGM Hanau-Fulda 17.11.22: Warnstreik und Politik

Am 17.11.2022 fand ein Warnstreik der IG Metall Hanau-Fulda in Hanau statt.

Ein breites Bündnis aus lokalen Organisationen erklärte sich solidarisch mit den Forderungen der Metallerinnen und Metaller und organisierten mit der IG Metall auf dem Freiheitsplatz eine gemeinsame Kundgebung, auf der sie sich zusammen gerade jetzt für den Frieden und mehr soziale Gerechtigkeit einsetzten.

.Als Redner:innen traten u.a auf:

ca 1.000 Teilnehmer demonstrierten vor Ort und es herrschte eine sehr gute kampfbereite Stimmung.



Fotogalerie:


Video die die Stimmung zum Ausdruck bringen;

Wie die Stimmung war, könnt ihr an Hand der kleinen Videos sehen;

Robert Weißenbrunner sorgt für gute Stimmung und organisiert, dass die Teilnehmer nicht frieren.

Video: Ingo Müller

Hans-Jürgen Urban erwähnt das Wetter:

Video: Ingo Müller

Staffelübergabe durch Robert Weißenbrunner, 1. Bevollmächtigter IG Metal Hanau-Fulda an Natalie Jopen
stellvertretende Bezirksgeschäftsführerin / Gewerkschaftssekretärin bei der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)
Offenbach am Main, Hessen


Stimmungen und Meinungen:

  • Letzte Warnung an die Arbeitgeber und Zeichen für Frieden und mehr soziale Gerechtigkeit – Bericht der IG Metall Hanau-Fulda über die Aktion, weiterlesen hier:
  • Kurzvideo von der IG Metall Hanau-Fulda, weiterlesen hier;

Aufruf:

zum Aufruf des Warnstreiks, Löhne, Krieg und Klima hier entlang:


Redebeiträge:

Robert Weißenbrunner, 1. Bevollmächtigter IG Metall Hanau-Fulda

Tanja Weigand, Regionsgeschäftsführerin DGB-Region Südosthessen

Conny Gramm, die ehemalige BR-Vorsitzende der Vacuumschmelze und Sprecherin für das Bündnis

Hans-Jürgen Urban vom geschäftsführenden Vorstand der IG Metall

Natalie Jopen. stellvertretende Bezirksgeschäftsführerin / Gewerkschaftssekretärin bei Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Offenbach am Main, Hessen


Gemeinsame Erklärung der G 20 in Bali vom 15./16. November 2022

Die gemeinsame Erklärung der Staats- und Regierungschefinnen und -chefs in Bali vom 15. und 16. November enthält zwei Punkte (Punkt 3. und 4.) , auf die in der Presse immer wieder hingewiesen wurde. Die gemeisame Erklärung wurde von allen G-20-Ländern untersrtützt. Hier der volle Wortlaut dieser beiden Punkte 3. und 4.:

„3. In diesem Jahr haben wir auch erlebt, wie der Krieg in der Ukraine die Weltwirtschaft weiter beeinträchtigt hat. Zu diesem Thema fand ein Austausch statt. Wir bekräftigten unsere nationalen Positionen, wie wir sie in anderen Foren zum Ausdruck gebracht haben, darunter im VN-Sicherheitsrat und in der VN-Generalversammlung, die in der Resolution ES-11/1 vom 2. März 2022, die mit einer Mehrheit (von 141 zu 5 Stimmen, bei 35 Enthaltungen und 12 Abwesenheiten) angenommen wurde, die Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine auf das Schärfste missbilligt und den vollständigen und bedingungslosen Abzug aus dem Hoheitsgebiet der Ukraine fordert. Die meisten Mitglieder verurteilten den Krieg in der Ukraine auf das Schärfste und betonten, dass er immenses menschliches Leid verursacht und bestehende Verwundbarkeiten der Weltwirtschaft verstärkt – er hemmt Wachstum, erhöht die Inflation, unterbricht Lieferketten, verschärft Energie- und Ernährungsunsicherheit und erhöht die Risiken für die finanzielle Stabilität. Es gab andere Sichtweisen und unterschiedliche Bewertungen der Situation und von Sanktionen. Anerkennend, dass die G20 nicht das Forum für die Lösung sicherheitspolitischer Fragen ist, erkennen wir an, dass sicherheitspolitische Fragen erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben können.

4. Es ist entscheidend, Völkerrecht und das multilaterale System zur Gewährleistung von Frieden und Stabilität zu wahren. Dazu gehört auch, alle in der Charta der Vereinten Nationen niedergelegten Ziele und Grundsätze zu verteidigen und das humanitäre Völkerrecht einzuhalten, darunter den Schutz von Zivilbevölkerung und Infrastruktur in bewaffneten Konflikten. Der Einsatz oder die Androhung des Einsatzes von Kernwaffen ist unzulässig. Entscheidend sind die friedliche Konfliktbeilegung, Bemühungen zur Krisenbewältigung sowie Diplomatie und Dialog. Unsere Zeit darf nicht eine des Krieges sein.“

Das gesamte Dokument in deutscher Sprache ist auf der Seite der Bundesregierung unter folgendem link zu finden: https://www.bundesregierung.de/resource/blob/975254/2143372/c32dd4674a573a180c1ecc615729ac75/2022-11-16-declaration-g20-deu-data.pdf?download=1

Das gesamte Dokument in englischer Sprache ist auf der Seite der Bundesregierung unter folgendem link zu finden: https://www.bundesregierung.de/resource/blob/975254/2143366/2d83f07f195e98a12f1f7659dacea285/2022-11-16-g20-declaration-data.pdf?download=1

US-Regierung will keine Friedensverhandlungen – gegen den Rat des Vorsitzenden des Vereinigten Generalstabs der US-Streitkräfte

Die US-amerikanische Tageszeitung Politico veröffentlichte am 14. November 2022 einen Bericht, der deutlich zeigt: Die USA wollen keine Friedensverhandlungen. Sie setzen auf Sieg – und das gegen den Rat von General Mark Milley, der Friedensverhandlungen vorgeschlagen hatte. General Mark Milley ist seit 1. Oktober 2019 Vorsitzender des Vereinigten Generalstabs der Streitkräfte der Vereinigten Staaten[1]siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Mark_A._Milley .

Hier Auszüge aus dem Politico-Beitrag zu Äußerungen von General Mark Milley in der vergangenen Woche:

„Der Vier-Sterne-General sagte während eines Auftritts im Economic Club of New York, dass ein Sieg der Ukraine möglicherweise nicht militärisch errungen werden kann und dass der Winter eine Gelegenheit bieten könnte, Verhandlungen mit Russland aufzunehmen.

Die Reaktion der US-Regierung wird so beschrieben:

… im Moment gibt es keinen konkreten diplomatischen Vorstoß zur Organisation von Gesprächen, sagte ein Verwaltungsbeamter. „Es gibt keine Planungsorte, keine Papiere, keine Verhandlungsstrategien“, sagte der Beamte, der sich gegen die Vorstellung wehrte, es gäbe stille Bemühungen, den Tisch für künftige Gespräche zu decken.“

Die US-Regierung setzt auf Sieg:

„Einige Militärexperten stimmten mit Milleys Einschätzung nicht überein. Das Winterwetter wird die Kämpfe verlangsamen, aber nicht aufhalten, und die ukrainischen Streitkräfte werden den Druck auf die schlecht ausgerüsteten russischen Truppen aufrechterhalten, so Generalleutnant a.D. Ben Hodges, der ehemalige Kommandeur der US-Armee in Europa. … „Die Menschen sollten sich mit dem Gedanken vertraut machen, dass die Ukraine Russland auf dem Schlachtfeld besiegen wird, und zwar auf die altmodische Art und Weise. Sie haben ein unumkehrbares Momentum“, sagte er. „Jetzt ist es an der Zeit, das Gaspedal durchzudrücken“.

Der ganze Artikel kann hier in Englisch gelesen werden

Auch der Tagesspiegel berichtete am 10. November kurz von dem Vorschlag des Generals Milley, dass Friedensverhandlungen zwischen der Urkaine und Russland aufgenommen werden sollten. Auf beiden Seiten seien inzwischen 100.000 Soldaten und auf Seiten der Ukraine 40.000 Zivilisten getötet worden.

Nur nebenbei sei bemerkt: Es ist nicht bekannt, dass die Bundesregierung Deutschland auf Friedensverhandlungen drängt. Sie ist voll auf Kurs des US-amerikanischen Präsidenten Biden.

References

References
1 siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Mark_A._Milley

Die Wahrheitspolizei


Ken Klippenstein und Lee Fang beschreiben in einem Artikel vom 31. Oktober 2022 unter dem Titel „Die Wahrheitspolizei“ – veröffentlicht in der alternativem Medienplattform The Intercept -, wie das US-Heimatschutzministerium (DHS) im Stillen seine Bemühungen ausweitet, als gefährlich erachtete Äußerungen zu unterbinden:

„Jahrelange interne DHS-Memos, E-Mails und Dokumente – die durch undichte Stellen und ein laufendes Gerichtsverfahren sowie durch öffentliche Dokumente erlangt wurden – veranschaulichen die weitreichenden Bemühungen der Behörde, Einfluss auf Tech-Plattformen zu nehmen. …

Es gibt auch ein formalisiertes Verfahren für Regierungsbeamte, um Inhalte auf Facebook oder Instagram direkt zu markieren und zu beantragen, dass sie über ein spezielles Facebook-Portal gedrosselt oder unterdrückt werden. Für dessen Nutzung ist eine E-Mail von einer Regierung oder Strafverfolgungsbehörde erforderlich. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels ist das „Content Request System“ unter facebook.com/xtakedowns/login noch in Betrieb. Das DHS und Meta, die Muttergesellschaft von Facebook, reagierten nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. Das FBI lehnte eine Stellungnahme ab.“

Der Artikel gibt auch Aussagen eines anonymisierten FBI-Beamten wieder, der von „The Intercept“ interviewt wurde und der beschreibt, „wie er im Sommer 2020, inmitten der George-Floyd-Proteste, von seiner normalen Aufgabe, ausländische Geheimdienste zu bekämpfen, zur Überwachung amerikanischer Social-Media-Konten versetzt wurde.“

Der Artikel zitiert einen Rechtsprofessor der George Washington University, Jonathan Turley, der erklärte: „Es gibt immer mehr Beweise dafür, dass die Legislative und die Exekutive Social-Media-Unternehmen benutzen, um Zensur durch Stellvertreter zu betreiben“. Der Rechtsprofessor hält das für rechtswidrig.

Hier den gesamten Artikel lesen.

Präsident Xi Jinping trifft mit US-Präsident Joe Biden auf Bali zusammen

Die Pressemitteilung des chinesichen Außenministeriums zur diesem Treffen des amerikanischen und chinesischen Präsidenten am 14. Novmeber 2022[1]der Wortlaut ist im Original in Englisch und wurde von DeepL übersetzt, abgerufen am 15. November 2022; hier der link zum Originaltext: … Continue reading:

Am Nachmittag des 14. November (Ortszeit) traf Präsident Xi Jinping mit US-Präsident Joe Biden auf Bali (Indonesien) zusammen. Die beiden Präsidenten führten einen offenen und ausführlichen Meinungsaustausch über Fragen von strategischer Bedeutung in den Beziehungen zwischen China und den USA sowie über wichtige globale und regionale Themen.

Präsident Xi wies darauf hin, dass der derzeitige Zustand der Beziehungen zwischen China und den USA nicht den grundlegenden Interessen der beiden Länder und Völker entspricht und auch nicht den Erwartungen der internationalen Gemeinschaft. China und die Vereinigten Staaten müssen ein Verantwortungsgefühl für die Geschichte, die Welt und die Menschen haben, den richtigen Weg finden, um in der neuen Ära miteinander auszukommen, die Beziehungen auf den richtigen Kurs zu bringen und sie zum Nutzen der beiden Länder und der ganzen Welt wieder auf den Weg eines gesunden und stabilen Wachstums zu bringen.

Präsident Xi erläuterte den 20. Nationalen Kongress der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und seine wichtigsten Ergebnisse. Er wies darauf hin, dass die Innen- und Außenpolitik der KPCh und der chinesischen Regierung offen und transparent ist, mit klar formulierten und transparenten strategischen Absichten und großer Kontinuität und Stabilität. Wir treiben die Verjüngung der chinesischen Nation an allen Fronten durch einen chinesischen Weg der Modernisierung voran, indem wir unsere Bemühungen auf das Ziel ausrichten, die Wünsche der Menschen nach einem besseren Leben zu erfüllen, die Reform und Öffnung unbeirrt fortzusetzen und den Aufbau einer offenen Weltwirtschaft zu fördern. China verfolgt nach wie vor eine unabhängige Außenpolitik des Friedens, entscheidet seine Position und Haltung stets auf der Grundlage der Sachlage und befürwortet die friedliche Beilegung von Streitigkeiten durch Dialog und Konsultation. China setzt sich für die Vertiefung und Ausweitung globaler Partnerschaften ein, für den Schutz des internationalen Systems mit den Vereinten Nationen als Kern und der durch das Völkerrecht gestützten internationalen Ordnung sowie für den Aufbau einer Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Zukunft für die Menschheit. China wird sich weiterhin für eine friedliche Entwicklung, eine offene Entwicklung und eine Entwicklung, von der alle profitieren, einsetzen, an der globalen Entwicklung teilnehmen und zu ihr beitragen und eine gemeinsame Entwicklung mit den Ländern der Welt anstreben.

Präsident Xi wies darauf hin, dass sich die Welt an einem wichtigen Wendepunkt der Geschichte befindet. Die Länder müssen sowohl noch nie dagewesene Herausforderungen bewältigen als auch noch nie dagewesene Chancen ergreifen. Dies ist der größere Kontext, in dem wir die Beziehungen zwischen China und den USA sehen und handhaben sollten. Die Beziehungen zwischen China und den USA sollten kein Nullsummenspiel sein, bei dem eine Seite auf Kosten der anderen konkurriert oder gedeiht. Die Erfolge Chinas und der Vereinigten Staaten sind für beide Seiten eine Chance und keine Herausforderung. Die Welt ist groß genug für beide Länder, um sich zu entwickeln und gemeinsam zu prosperieren. Beide Seiten sollten sich ein richtiges Bild von der Innen- und Außenpolitik und den strategischen Absichten des jeweils anderen machen. Die Beziehungen zwischen China und den USA sollten von Dialog und Win-Win-Kooperation geprägt sein, nicht von Konfrontation und Nullsummenwettbewerb. Präsident Xi sagte, dass er die „Fünf-Nein“-Erklärung von Präsident Biden sehr ernst nehme. China versucht nicht, die bestehende internationale Ordnung zu ändern oder sich in die inneren Angelegenheiten der Vereinigten Staaten einzumischen, und hat nicht die Absicht, die Vereinigten Staaten herauszufordern oder zu verdrängen. Beide Seiten sollten sich gegenseitig respektieren, in Frieden koexistieren, eine Zusammenarbeit anstreben, von der beide Seiten profitieren, und zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Beziehungen zwischen China und den USA auf dem richtigen Kurs bleiben, ohne an Richtung oder Geschwindigkeit zu verlieren, geschweige denn, dass es zu einer Kollision kommt. Die Einhaltung der grundlegenden Normen der internationalen Beziehungen und der drei gemeinsamen Kommuniqués der USA und Chinas ist für beide Seiten von entscheidender Bedeutung, um Differenzen und Meinungsverschiedenheiten zu bewältigen und Konfrontationen und Konflikte zu vermeiden; in der Tat ist dies die wichtigste Leitplanke und das wichtigste Sicherheitsnetz für die Beziehungen zwischen China und den USA.

Präsident Xi erläuterte ausführlich den Ursprung der Taiwan-Frage und Chinas prinzipielle Position. Er betonte, dass die Taiwan-Frage den Kern von Chinas Kerninteressen, das Fundament der politischen Grundlage der Beziehungen zwischen China und den USA und die erste rote Linie darstellt, die in den Beziehungen zwischen China und den USA nicht überschritten werden darf. Die Lösung der Taiwan-Frage ist eine Angelegenheit der Chinesen und Chinas innere Angelegenheit. Es ist das gemeinsame Bestreben des chinesischen Volkes und der chinesischen Nation, die nationale Wiedervereinigung zu verwirklichen und die territoriale Integrität zu wahren. Jeder, der eine Abspaltung Taiwans von China anstrebt, verstößt gegen die grundlegenden Interessen der chinesischen Nation; das chinesische Volk wird das auf keinen Fall zulassen! Wir hoffen auf Frieden und Stabilität in der Straße von Taiwan und setzen uns dafür ein, aber Frieden und Stabilität in der Straße von Taiwan und die „Unabhängigkeit Taiwans“ sind so unvereinbar wie Wasser und Feuer. Wir hoffen, dass die US-Seite ihren Worten Taten folgen lässt und sich an die Ein-China-Politik und die drei gemeinsamen Kommuniqués hält. Präsident Biden hat bei vielen Gelegenheiten erklärt, dass die Vereinigten Staaten die „Unabhängigkeit Taiwans“ nicht unterstützen und nicht die Absicht haben, Taiwan als Instrument zu benutzen, um sich im Wettbewerb mit China Vorteile zu verschaffen oder China einzudämmen. Wir hoffen, dass die amerikanische Seite diese Zusicherung in die Tat umsetzt. 

Präsident Xi wies darauf hin, dass Freiheit, Demokratie und Menschenrechte das gemeinsame Streben der Menschheit und auch das unerschütterliche Streben der KPCh sind. So wie die Vereinigten Staaten eine Demokratie nach amerikanischem Vorbild haben, hat China eine Demokratie nach chinesischem Vorbild; beide passen zu ihren jeweiligen nationalen Bedingungen. Die in China praktizierte Volksdemokratie in ihrer Gesamtheit basiert auf der Realität, der Geschichte und der Kultur des Landes und spiegelt den Willen des Volkes wider. Darauf sind wir sehr stolz. Kein Land hat ein perfektes demokratisches System, und es besteht immer Bedarf an Entwicklung und Verbesserung. Die spezifischen Unterschiede zwischen den beiden Seiten können im Rahmen von Diskussionen überwunden werden, aber nur unter der Voraussetzung der Gleichheit. Das sogenannte „Demokratie-gegen-Autoritarismus“-Narrativ ist nicht das bestimmende Merkmal der heutigen Welt und noch weniger repräsentiert es den Trend der Zeit.

Präsident Xi wies darauf hin, dass die beiden Länder unterschiedliche Wege gehen; während die Vereinigten Staaten Kapitalismus praktizieren, praktiziert China Sozialismus. Solche Unterschiede sind nichts Neues und werden auch weiterhin bestehen. Die Führung der KPC und das sozialistische System Chinas haben die Unterstützung von 1,4 Milliarden Menschen. Sie sind die grundlegende Garantie für Chinas Entwicklung und Stabilität. Damit China und die Vereinigten Staaten miteinander auskommen können, ist es unerlässlich, diese Unterschiede anzuerkennen und zu respektieren. Keine der beiden Seiten sollte versuchen, die andere nach dem eigenen Bilde zu formen oder das System der anderen Seite zu verändern oder gar zu untergraben. Anstatt nur zu reden und zu handeln, müssen die Vereinigten Staaten ihre Verpflichtungen durch konkrete Taten einlösen.

Präsident Xi betonte, dass China und die Vereinigten Staaten zwei große Länder mit unterschiedlicher Geschichte, Kultur, Gesellschaftssystemen und Entwicklungswegen sind. Es hat Unterschiede zwischen den beiden Ländern gegeben und wird sie auch weiterhin geben. Diese Unterschiede sollten nicht zu einem Hindernis für den Ausbau der Beziehungen zwischen China und den Vereinigten Staaten werden. In der Welt gibt es immer Wettbewerb, aber im Wettbewerb sollte es darum gehen, voneinander zu lernen, um sich selbst zu verbessern und gemeinsam Fortschritte zu erzielen, und nicht darum, andere in einem Nullsummenspiel zu besiegen. Die chinesische Nation hat die stolze Tradition, für sich selbst einzustehen. Unterdrückung und Eindämmung werden nur den Willen und die Moral des chinesischen Volkes stärken. Einen Handels- oder Technologiekrieg anzuzetteln, Mauern und Barrieren zu errichten und auf eine Entkopplung und Abtrennung von Lieferketten zu drängen, widerspricht den Prinzipien der Marktwirtschaft und untergräbt die internationalen Handelsregeln. Solche Versuche dienen niemandes Interessen. Wir lehnen eine Politisierung und Bewaffnung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen sowie des Austauschs in Wissenschaft und Technologie ab. Unter den gegenwärtigen Umständen haben China und die Vereinigten Staaten nicht weniger, sondern mehr gemeinsame Interessen. Es liegt in unserem gemeinsamen und grundlegenden Interesse, Konflikte und Konfrontationen zu vermeiden und eine friedliche Koexistenz zu erreichen. Die beiden Volkswirtschaften sind eng miteinander verflochten, und beide stehen vor neuen Entwicklungsaufgaben. Es liegt in unserem beiderseitigen Interesse, von der Entwicklung der jeweils anderen Seite zu profitieren. Es liegt auch in unserem beiderseitigen Interesse, den globalen Aufschwung nach dem COVID zu fördern, den Klimawandel zu bekämpfen und regionale Probleme durch chinesisch-amerikanische Koordination und Zusammenarbeit zu lösen. Beide Seiten müssen sich gegenseitig respektieren, den gegenseitigen Nutzen verfolgen, sich auf das große Ganze konzentrieren und eine gesunde Atmosphäre und stabile Beziehungen für die Zusammenarbeit schaffen.

Präsident Biden wies darauf hin, dass er Präsident Xi seit vielen Jahren kenne und regelmäßig mit ihm kommuniziere, dass aber nichts ein persönliches Treffen wie das heutige ersetzen könne. Präsident Biden gratulierte Präsident Xi zu seiner Wiederwahl als Generalsekretär des Zentralkomitees der KPCh. Als zwei große Länder haben die Vereinigten Staaten und China die Verantwortung, eine konstruktive Beziehung zu pflegen. Die USA setzen sich dafür ein, die Kommunikationskanäle zwischen den beiden Präsidenten und auf allen Regierungsebenen offen zu halten, um offene Gespräche über Themen zu ermöglichen, bei denen beide Seiten unterschiedlicher Meinung sind, und um die notwendige Zusammenarbeit zu stärken und eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung des Klimawandels, der Ernährungssicherheit und anderer wichtiger globaler Herausforderungen zu spielen. Dies ist von entscheidender Bedeutung für die beiden Länder und Völker, aber auch für die ganze Welt. Präsident Biden bekräftigte, dass ein stabiles und wohlhabendes China gut für die Vereinigten Staaten und die Welt ist. Die Vereinigten Staaten respektieren das chinesische System und versuchen nicht, es zu ändern. Die Vereinigten Staaten streben keinen neuen Kalten Krieg an, versuchen nicht, Allianzen gegen China wiederzubeleben, unterstützen nicht die „Unabhängigkeit Taiwans“, befürworten nicht „zwei Chinas“ oder „ein China, ein Taiwan“ und haben nicht die Absicht, einen Konflikt mit China zu führen. Die USA haben nicht die Absicht, eine „Abkopplung“ von China anzustreben, Chinas wirtschaftliche Entwicklung aufzuhalten oder China einzudämmen.

Präsident Biden sagte, dass die Entwicklung der Beziehungen zwischen den USA und China von entscheidender Bedeutung für die Zukunft der Welt ist. Die Vereinigten Staaten und China sind gemeinsam dafür verantwortlich, der Welt zu zeigen, dass sie ihre Differenzen in den Griff bekommen und Missverständnisse, falsche Vorstellungen oder einen erbitterten Wettbewerb, der in eine Konfrontation oder einen Konflikt mündet, vermeiden können. Die amerikanische Seite teilt die Ansicht, dass es notwendig ist, die Grundsätze für die Beziehungen zwischen den USA und China zu erarbeiten. Die beiden Teams können ihre Gespräche auf der Grundlage der bereits bestehenden gemeinsamen Vereinbarungen fortsetzen und sich um eine baldige Einigung bemühen. Die US-Regierung ist der Ein-China-Politik verpflichtet. Sie versucht nicht, die Taiwan-Frage als Instrument zur Eindämmung Chinas zu nutzen, und hofft auf Frieden und Stabilität in der Straße von Taiwan.

Die beiden Präsidenten kamen überein, dass ihre jeweiligen diplomatischen Teams die strategische Kommunikation aufrechterhalten und regelmäßige Konsultationen durchführen sollten; ihre Finanzteams werden den Dialog und die Koordinierung der makroökonomischen Politik, der Wirtschaftsbeziehungen und des Handels fortsetzen; und die beiden Länder werden sich gemeinsam für den Erfolg der 27. Die beiden Seiten verständigten sich auf einen Dialog und eine Zusammenarbeit in den Bereichen öffentliche Gesundheit, Landwirtschaft und Ernährungssicherheit. Sie vereinbarten, die gemeinsame Arbeitsgruppe China-USA zu nutzen, um die Lösung weiterer Fragen zu fördern. Sie waren sich auch einig, dass der Austausch zwischen den Menschen sehr wichtig ist, und vereinbarten, die Ausweitung dieses Austauschs in allen Bereichen zu fördern.

Die beiden Präsidenten tauschten sich auch über die Ukraine-Krise und andere Themen aus. Präsident Xi wies darauf hin, dass China über die aktuelle Lage in der Ukraine sehr besorgt ist. Er erinnerte an die vier Punkte, die er kurz nach Ausbruch der Krise vorgeschlagen hatte, und an die vier Dinge, die die internationale Gemeinschaft gemeinsam tun muss, die er kürzlich vorgeschlagen hatte. Angesichts einer globalen, vielschichtigen Krise wie der in der Ukraine ist es wichtig, ernsthaft über Folgendes nachzudenken: Erstens gibt es bei Konflikten und Kriegen keine Gewinner; zweitens gibt es keine einfache Lösung für ein komplexes Problem; und drittens muss eine Konfrontation zwischen großen Ländern vermieden werden. China hat sich stets auf die Seite des Friedens gestellt und wird auch weiterhin Friedensgespräche fördern. Wir unterstützen die Wiederaufnahme der Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine und sehen ihr erwartungsvoll entgegen. Gleichzeitig hoffen wir, dass die Vereinigten Staaten, die NATO und die EU umfassende Dialoge mit Russland führen werden.

Beide Präsidenten bewerteten das Treffen als eingehend, offen und konstruktiv. Sie wiesen ihre Teams an, die wichtigen gemeinsamen Vereinbarungen, die sie getroffen haben, unverzüglich weiterzuverfolgen und umzusetzen und konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die Beziehungen zwischen China und den USA wieder auf den Weg einer stetigen Entwicklung zu bringen. Die beiden Präsidenten vereinbarten, regelmäßige Kontakte zu pflegen.

An dem Treffen nahmen u. a. Ding Xuexiang, Wang Yi und He Lifeng teil.
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References

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1 der Wortlaut ist im Original in Englisch und wurde von DeepL übersetzt, abgerufen am 15. November 2022; hier der link zum Originaltext: https://www.fmprc.gov.cn/eng/zxxx_662805/202211/t20221114_10974686.html