Der Kampf um Lützerath und die sich zuspitzende Energiekrise zeigen: Eine klimagerechte Energieversorgung muss nach wie vor erkämpft werden.
Mehrere Millionen Menschen waren in den vergangenen Jahren wiederholt für das Klima auf der Straße und haben vergeblich an Konzerne und Regierungen appelliert. Die Zeit der Appelle ist nun vorbei.
Die Entscheidungen müssen in die Hände der gesamten Gesellschaft.
Es ist längst Zeit für den Kohleausstieg und erneuerbare Energien. Wir wollen als Gesellschaft gemeinsam und demokratisch entscheiden, wie und wofür Strom produziert wird!
Stattdessen werden diese Entscheidungen von großen Konzernen getroffen um Profit zu erwirtschaften.
Das Problem sind die Eigentumsverhältnisse. Die Produktionsmittel – was wir brauchen, um Güter produzieren zu können – gehören nicht uns allen, sondern privaten Unternehmen. Die Produktion ist nicht ausgerichtet an unseren Bedürfnissen, sondern daran, Profite zu vergrößern.
Um das zu ändern, müssen wir diese Stromkonzerne enteignen und die Energieproduktion vergesellschaften!
Während das globale Klima rasant steigt und die Auswirkungen vor allem im Globalen Süden zunehmen, spitzen sich weltweit die sozialen Krisen zu.
Die Energiekrise, die im Winter ungekannte Ausmaße annehmen, verschärft sich durch Gasumlagen, die private Haushalte statt den Energiekonzernen tragen sollen. Für viele Haushalte bedeutet das existenzielle Notlagen und treibt sie in den Ruin! Denn schon jetzt ist jeder vierte Haushalt in der BRD von Energiearmut betroffen. Jährlich wird Hunderttausenden der Strom abgestellt. “Frieren für den Frieden“ kann keine politische Antwort auf den blutigen Angriffskrieg Russlands sein.
Wenn in der Corona-Pandemie eines klar geworden ist, dann, dass Regierungen und der freie Markt absolut keine Lösungen für diese Krisen bieten können.
Das überlastete Gesundheitssystem und die aktuellen Krankenhausstreiks für Entlastung zeigen das deutlich.
Egal in welcher Krise, von Armut betroffene und gesellschaftlich benachteiligte Gruppen werden immer am stärksten getroffen.
Als soziale Bewegungen stehen wir zusammen auf der Straße und zeigen, dass diese Krisen nicht auf unserem Rücken ausgetragen werden dürfen! Eine klimagerechte Gesellschaft bedeutet unbedingt, dass sie nicht nur die planetaren und klimatischen Grenzen achtet, sondern auch auf soziale Bedürfnisse ausgerichtet ist.
Eine lebenswerte Umwelt lässt sich nicht gegen uneingeschränkten Zugang zu Strom, beheizten Wohnraum und Gesundheitsversorgung ausspielen. Sie sind Grundbedürfnisse und lassen sich nicht als Waren durch den Markt regeln!
Wir müssen jetzt alle zusammen den nächsten Schritt gehen.
Als Klimagerechtigkeitsbewegung haben wir uns vor Wälder und Dörfer gestellt und diese gegen Staat und Konzerne verteidigt.
Und auch diesen Sommer werden viele Kämpfe geführt: Im August werden wir mit Ende Gelände Gasinfrastruktur blockieren, ab September Lützerath gegen Räumung und Abriss verteidigen und mit Rheinmetall Entwaffnen die Kriegsindustrie lahmlegen.
Mittendrin ist diese Demo unsere Chance, gemeinsam zu zeigen: Diese Kämpfe gehören alle zusammen!
Unsere Kämpfe verbindet die Forderung nach Enteignung.
Um die Eigentumsverhältnisse der gesamten Gesellschaft zu verändern, kämpfen wir für eine vergesellschaftete Zukunft.
Doch mit dieser Demo ist es nicht getan. Nach dem 27.8. geht es direkt weiter!
Lasst uns deshalb nach der Demo gemeinsam Lützerath verteidigen. Darum machen wir hier in der Stadt viel Lärm und darauf aufmerksam, dass – obwohl das Thema Klima in aller Munde ist – die Politik auch im Jahre 2022 immer noch den Konzernen den Weg ebnet, Dörfer für Braunkohleverstromung abzureißen.
Gemeinsam zeigen wir: Eine gerechtere Welt ist möglich. Lasst uns gemeinsam eine klimagerechte Zukunft aufbauen.
Enteignen statt Krise. Dafür kämpfen wir!
Samstag, 27. August 2022 12:00 Uhr, Köln beim Ebertplatz
Fridays for Future, Ende Gelände, Lützerath Lebt und RWE & Co enteignen rufen zur gemeinsamen Großdemo auf – sei dabei und trage mit uns deine Wut, aber auch deine Hoffnung auf die Straße!